Nachhaltigkeit in der Region So war die erste virtuelle Ideenbörse der IHK Bonn/Rhein-Sieg

Bonn · Die IHK Bonn/Rhein-Sieg hat die erste virtuelle Ideenbörse zum Thema nachhaltiges Wirtschaften durchgeführt. Vier Minuten hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Zeit, um ihre Unternehmen vorzustellen. Welche Ideen waren dabei?

 Der Garten-, Heimwerker, und Freizeitmarkt Tinks in Wachtberg-Berkum hat im März erstmals seine Türen geöffnet.

Der Garten-, Heimwerker, und Freizeitmarkt Tinks in Wachtberg-Berkum hat im März erstmals seine Türen geöffnet.

Foto: Petra Reuter

Lediglich vier Minuten hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Ideenbörse Zeit, um ihr nachhaltiges Unternehmen vorzustellen. „Wir wollen schauen, wie viele nachhaltige Ideen es in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis gibt“, erklärte Michael Pieck, Pressesprecher der Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg am Montagabend. Bei der ersten virtuellen Ideenbörse der IHK stellten sich vier Unternehmen aus Bonn und der Region vor und mussten das Publikum von ihrer Kreativität und ihrer Marktfähigkeit überzeugen. Die Zuschauerinnen und Zuschauer stimmten am Ende der Veranstaltung darüber ab, welche Idee sie am besten fanden und welches Unternehmen dem Leitsatz „nachhaltig Wirtschaften“ gerecht wurde.

Christine Batsch stellte als erste Teilnehmerin ihr Unternehmen Verfahrenstechnik GmbH aus Meckenheim vor. Mit vier Präsentationsfolien und innerhalb von vier Minuten erklärte sie ihre innovative Lösung für die Industrie. Die Firma hat eine Technik erfunden, um Lösungsmittel zu recyceln. Laut Batsch sind solche Mittel Bestandteil von vielen Produkten aus der Pharmaindustrie sowie in Farben und Lacken enthalten. Die Lösungsmittel würden meist durch Verbrennung entsorgt, wodurch eine große Menge CO2 freigesetzt wird. Durch Recycling könne das CO2 ohne einen Qualitätsverlust des Lösungsmittels erheblich reduziert werden.

„Wir haben eine große Bandbreite an nachhaltigen Ideen gesehen“

Das Unternehmen aus Meckenheim bekam großen Zuspruch vom Publikum und schnitt mit am besten ab. Überzeugen konnte allerdings auch die Kundeninitiative Mein!Markt. Stefanie Höbbel und Andreas Mankel stellten ihren nachhaltig orientierten Garten-, Heimwerker- und Freizeitmarkt in Wachtberg-Berkum vor. Tinks heißt das Geschäft, das einen Großteil seiner Produkte aus der Region beschafft. Nachhaltig sei außerdem die Kundennähe – 80 Prozent der Klientel komme aus Wachtberg selbst. Eine weitere Besonderheit des Gartenmarkts: „Wir wollen die Kunden zu Teilhabern machen“, sagt Mankel. Bis zu 200 Anteile à 70 Euro können Menschen aus der Region erwerben und bei erfolgreichem Verlauf eine Dividende erhalten.

Brigitte Jacobs-Hombeuel präsentierte ihre „Gute Leute Beratung“, die sich an der Gemeinwohlökonomie orientiert. Die Expertin für Personalentwicklung bietet nachhaltige Unternehmensberatungen und Seminare an. Als letzter zeigte Ibrahim Jarrar dem Publikum sein Webportal für die Buchung von Aufenthaltsunterkünften in Bonn. Die beiden letzten Vortragenden konnten die Zuschauerinnen nicht so sehr mit dem Nachhaltigkeitsgedanken überzeugen wie die Verfahrenstechnik GmbH und der Tinks-Markt. Doch die Anwesenden der IHK betonten, dass es keine Verlierer gebe. „Wir haben eine große Bandbreite an nachhaltigen Ideen gesehen, die wir in Bonn gar nicht vermutet hätten. Das zeigt, dass wir hier einen ganz großen Facettenreichtum haben“, sagte Regina Rosenstock, Gesamtbereichsleiterin Unternehmensförderung der IHK.

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