Bonner Tage der Cybersicherheit Nachhilfe für sicheres Surfen im Internet

Bonn · Die dunklen Ecken im Netz waren das zentrale Thema der Auftaktveranstaltung „Dark Cyber Monday“ der Bonner Tage der Cybersicherheit (BTCS) in der Bonner Telekom-Zentrale.

Anlässlich des „Dark Cyber Monday“ erwartete die Besucher im Foyer der Telekom-Zentrale ein Programm aus Vorträgen, Workshops, Exponaten und Demonstrationen rund um das Thema Cybersicherheit. Noch bis Freitag wollen die Veranstalter mit weiteren Events alle Bürger ansprechen, die sich für Cybersicherheit interessieren.

Wie sichere ich meine Daten? Wie vermeide ich Gefahren für meinen Computer und mein Smartphone? Im Rahmen der BTCS wollen die Veranstalter um Telekom, das Fraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie (FKIE) und die Stadt Bonn Antworten auf diese Fragen geben. Security Awareness, also Bewusstsein für die Gefahren, die im täglichen Umgang mit neuen Medien auftreten können, war neben Ausflügen ins Darknet, Vorträgen zu Identitätsdiebstahl oder Phishing sowie einem Blick in den Werkzeugkasten des US-Auslandsgeheimdienstes NSA ein zentrales Thema der Auftaktveranstaltung: So vermittelte ein Security-Parcours den Teilnehmern interaktiv und im Teamwork zentrales Wissen rund um das Thema Informationssicherheit. An fünf Stationen ging es um die Themen „Phishing“, „Sicher unterwegs“, „Social Engineering“, „Passwort-Hacking“ und „Clear Desk“.

Phishing - eine Abkürzung für "Password-Fishing"

Phishing sei ja eine Abkürzung für Password-Fishing, erläuterte Beraterin Arijana Sandfort an der ersten Station. Und so hatten die Veranstalter passenderweise Magnetangeln ausgelegt, mit denen die Teilnehmer ausgedruckte und mit einem ebenfalls magnetischen Clip versehene E-Mails aus einer Box angeln und anschließend als Phishing- oder eben Nicht-Phishing-E-Mail kategorisieren sollten.

Für die meisten Teilnehmer eine leichte Einstiegsübung, und so konnte sich Olaf Hahn vom Telekom-Risk-Management schnell daranmachen, an einer Schautafel zu erklären, woran man grundsätzlich solche Nachrichten zur betrügerischen Passwortabfrage erkennen kann. Auch für Birgitta Strehl war die Aufgabe an der Einstiegsstation keine unüberwindliche Hürde: Sowohl für ihr Privatleben als auch in ihrem Job erhofft sich die Büroangestellte, noch sicherer im Umgang mit Computer und Smartphone zu werden.

Der Klassiker: Ein offenes Wlan am Laptop

Welche Gefahren im Netz drohen, erläuterte Sandforts Kollegin Elisabeth Bär an der Station „Sicher unterwegs“: „Der Klassiker ist ein offenes Wlan am Laptop, aber wir wollen auch dafür sensibilisieren, dass man am Telefon nicht in voller Lautstärke private Details preisgibt, die neugierige Zuhörer mit kriminellen Ambitionen leicht nutzen könnten“, so die Beraterin. An den weiteren Stationen ging es darum, wie sogenannte „Bluffer“ unsere Neugier oder Angst ausnutzen, um in den Besitz wertvoller Informationen zu kommen sowie um die Vergabe sicherer Passwörter. Und an der letzten Station zeigte Sophia Niemeyer, was man besser nicht offen auf seinem Schreibtisch liegen lassen sollte.

Siegfried Wernsdorf sieht sich eigentlich bereits als sensibilisiert an, wenn es um das Thema Sicherheitsbewusstsein im Internet geht. Dennoch erwartete der Geschäftsführer einer kleinen Hausverwaltung in Oberkassel vielleicht den einen oder anderen wertvollen Tipp, was er auch in seinem Unternehmen noch verbessern könnte. Telekom-Mitarbeiter Hahn organisierte den Parcours übrigens nicht zum ersten Mal: „Sonst ist das aber eine interne Veranstaltung für die Mitarbeiter. Nur heute hat einmal jedermann Zugang zu dieser Veranstaltung“, erzählte er.

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