Flughafen Köln/Bonn Naturschützer gegen "Airport City" in Wahner Heide

KÖLN · Die Ankündigung des Flughafens Köln/Bonn, Flächen zu Geld zu machen, stößt auf Kritik. Das Bündnis Heideterrasse warnt vor einem weiteren Wachstum.

Die Überlegungen des Flughafens Köln/Bonn, eine „Airport City“zu errichten, hat das Bündnis Heideterrasse und den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) NRW auf den Plan gerufen. „Der Flughafen fabuliert von großen zur Verfügung stehenden Freiflächen, die aber gar nicht Gegenstand des laufenden Planfeststellungsverfahrens sind“, erklärte Holger Sticht, der Vorsitzender beider Organisationen ist.

In dem laufenden Verfahren geht es um Um- und Ausbauten rund um das Flughafengebäude. Weil der Flughafen profitabler werden will, denkt er auch an die „Erschließung landseitiger Flächen“, wie er am Dienstag mitteilte. Dort könnten Gebäude errichtet werden, die „gewinnbringend vermietet“ werden. Wie berichte, rechnet der Flughafen in den kommenden Jahren mit hohen Kosten für Sanierung und Instandhaltung. In den nächsten zehn Jahren sollen 600 Millionen Euro dafür bereitgestellt werden. Zugleich zeichnet sich nach dem Wachstumsjahr 2018 ein deutlicher Rückgang bei den Passagierzahlen ab. Der Airport sucht nach neuen Geldquellen - unter anderem durch die Vermarktung von Flächen.

Sticht ist beunruhigt. Er sorgt sich um die unter Naturschutz stehende Wahner Heide: Die Wachstumsgrenze des Flughafens sei längst erreicht. In Zukunft könne es nur noch darum gehen, den Luftverkehr auf ein sozial und ökologisch verträgliches Maß herunterzuschrauben.

Kritik kam auch von Claudia Wieja von der Fluglärmkommission. Sie befürchtet, dass das Ziel des Flughafens, profitabler zu werden, zu mehr Nachtflügen führe. Das gehe zu Lasten der Anwohner, die im Einzugsgebiet des Flughafens unter nächtlichem Fluglärm leiden. „Ich kann Flughafenchef Johan Vanneste nur dringend raten, seine Planungen offen, ehrlich und frühzeitig mit der Fluglärmkommission und den Kommunen zu diskutieren.“

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