Neuanfang nach Insolvenz Vapiano streicht Pizza aus seinem Angebot

Köln · Die Restaurantkette Vapiano will sich neu erfinden und streicht die Pizza von der Speisekarte. An ihre Stelle soll die sogenannte Pinsa rücken - ein Teigfladen aus Norditalien.

Von der Pizza müssen sich Vapiano-Kunden bald verabschieden.

Von der Pizza müssen sich Vapiano-Kunden bald verabschieden.

Foto: dpa/Oliver Berg

Von der klassischen Pizza müssen Vapiano-Kunden bald Abschied nehmen: Bis September will Vapiano die Pizza aus dem Angebot nehmen, sagte Vapiano-Mitgesellschafter Delf Neumann der Wirtschaftswoche. Stattdessen soll die sogenannte Pinsa angeboten werden: Ein Pizza-ähnlicher Teigfladen aus Norditalien. Der Teig ruht bis zu 72 Stunden, was laut Neumann dafür sorgt, dass die Pinsa leicht bekömmlich ist. Der Teig bestehe aus natürlichen Zutaten wie Weizen- und Reismehl sowie Sauerteig, nativem Olivenöl, Salz, Wasser und frischer Hefe. Auf Soja werde Vapiano komplett verzichten.

Nach der Insolvenz der Restaurant-Kette im vergangenen Jahr und den Corona-bedingten Schließungen will die neue Investorengruppe mit diesem Angebot zu einem Vorreiter werden und neu durchstarten. Die Vapiano SE hatte Anfang April beim Amtsgericht Köln einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens wegen Zahlungsunfähigkeit gestellt. Die Auswirkungen der Corona-Krise waren für das ohnehin rote Zahlen schreibende Unternehmen zu viel. Die Vapiano-Zentrale in Köln wurde inzwischen aufgelöst. Das Netz der Restaurants ist um ein Drittel auf 55 Filialen geschrumpft. Auch die Filiale in der Bonner Innenstadt wurde geschlossen.

Neumann sagte der Wirtschaftswoche, dass bereits einige noch bestehende Vapiano-Filialen in Deutschland nach dem Lockdown wieder geöffnet hätten und er davon ausgehe, dass bis Mitte Juni alle Vapiano-Filialen wieder offen sein werden. Neben dem neuen Angebot möchte die Restaurantskette laut Neumann auch das Service-Angebot verbessern. Ein großer Kritikpunkt der Gäste sei in Vergangenheit gewesen, dass die Speisen nicht gleichzeitig bei Gruppen ankamen und sie so nicht zusammen essen konnten. Ein neues System soll dies nun laut Neumann ändern.

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