Manager vor Gericht Neuer Teldafax-Prozess in Bonn

BONN/TROISDORF · Der Prozess um die Pleite des Troisdorfer Energiekonzerns Teldafax wird Anfang des kommenden Jahres erneut beginnen. Wie Philipp Prietze, Sprecher des Bonner Landgerichts, gestern mitteilte, haben die Richter der Wirtschaftsstrafkammer vor, ab dem 26. Januar 2015 zu verhandeln.

Es wurden bereits 34 Verhandlungstage bis zum 11. August des kommenden Jahres terminiert.

In dem Verfahren müssen sich drei Ex-Vorstandsmitglieder im Alter zwischen 50 und 61 Jahren wegen Insolvenzverschleppung, gewerbsmäßigen Betruges in 241 Fällen und Bankrotts in vier Fällen verantworten. Laut Anklage war das Unternehmen spätestens ab Mitte 2009 zahlungsunfähig und überschuldet. Der Insolvenzantrag wurde jedoch erst im Juni 2011 gestellt.

Dadurch wurde eine Vielzahl von Kunden geschädigt. Allein der angeklagte Schaden beläuft sich auf 185 000 Euro. Der tatsächlich angefallene Schaden dürfte wesentlich höher sein, da aus prozessökonomischen Gründen nicht alle Fälle von potenziell betroffenen Kunden angeklagt wurden.

Im Februar dieses Jahres startete der Prozess, wie berichtet, bereits ein erstes Mal. Nach einer erfolgreichen Besetzungsrüge durch die Verteidiger platzte der Prozess jedoch am zweiten Verhandlungstag.

Die Anwälte hatten gerügt, dass die Einrichtung einer Hilfswirtschaftsstrafkammer nicht rechtens gewesen sei, da eine dauerhafte Überlastung der regulären Wirtschaftsstrafkammer vor allem aufgrund der Verfahren rund ums WCCB (World Conference Center Bonn) erkennbar gewesen sei. Inzwischen wurde vom Präsidium eine weitere reguläre Wirtschaftsstrafkammer eingerichtet. Diese wird nun den Fall Teldafax verhandeln.

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