Im Raum Bonn/Rhein-Sieg Niedrigste Arbeitslosenzahl seit 21 Jahren
NÜRNBERG/BONN · Im Raum Bonn/Rhein-Sieg registriert die Arbeitsagentur 27.789 Erwerbslose. Bundesweite Quote liegt bei 7,4 Prozent. Der klirrende Frost hat die Arbeitslosenzahlen im Februar nach oben getrieben: Rund 3.110.000 Menschen waren bundesweit ohne Job.
Das waren 26.000 Männer und Frauen mehr als im Januar - denn vielerorts musste die Arbeit etwa auf dem Bau oder in Gärtnereien ruhen. Binnen Jahresfrist sank die Arbeitslosenzahl jedoch um 203.000, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Mittwoch in Nürnberg mitteilte.
Auch die Arbeitslosenquote ging in diesem Zeitraum von 7,9 auf 7,4 Prozent zurück - im Vergleich zum Januar stieg sie allerdings um 0,1 Punkte an. Bundesweit handelte es sich um die niedrigste Arbeitslosenzahl in einem Februar seit 21 Jahren.
Die Zahl der Arbeitslosen im Wirtschaftsraum Bonn/Rhein-Sieg stieg im Februar gegenüber Dezember um 578 Personen oder 2,1 Prozent auf 27. 789 Personen, teilte die Arbeitsagentur Bonn/Rhein-Sieg am Mittwoch mit.
Trotz dieses Anstiegs liegt die Zahl der Arbeitslosen um ein Prozent niedriger als im Vorjahresmonat. Im Vormonat Januar betrug die Zahl der Arbeitslosen noch 27.211. Die Arbeitslosenquote beträgt nun 6,2 Prozent. Im Vorjahr lautete dieser Gradmesser für Arbeitslosigkeit ebenfalls 6,2 Prozent.
"Wir sind weiterhin optimistisch, was den Arbeitsmarkt der Region betrifft", sagte Marita Schmickler-Herriger, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg. In NRW nahm die Zahl der Beschäftigten insgesamt zu. Bis Ende 2011 wurden rund 6,1 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in NRW registriert. Innerhalb eines Jahres seien 137.140 Arbeitnehmer dazugekommen, berichtete die NRW-Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit.
"Der Arbeitsmarkt zeigt sich in der aktuellen konjunkturellen Schwächephase robust. Die Arbeitslosigkeit ist allein aufgrund des frostigen Winterwetters gestiegen", kommentierte BA-Vorstandschef Frank-Jürgen Weise die aktuellen Arbeitslosenzahlen.
Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hätten weiter deutlich zugenommen, sagte Weise über diese wichtigen Indikatoren. "Einzig die Nachfrage nach Arbeitskräften hat nachgegeben, liegt aber weiterhin auf hohem Niveau."
Die Zahl der Erwerbstätigen war nach den jüngsten Daten vom Januar binnen Jahresfrist um 611.000 auf 41,09 Millionen gestiegen. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im Dezember bei 28,75 Millionen, was einem Zuwachs von 718.000 im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht.
Diese regulären Stellen entstanden laut BA in allen Bundesländern und in den meisten Branchen, vor allem dem verarbeitenden Gewerbe, den wirtschaftlichen Dienstleistungen sowie dem Gesundheits- und Sozialwesen.
Im Februar wurden bundesweit rund 473.000 Mitarbeiter gesucht, das sind 56 000 mehr als im Vorjahr. Besonders gefragt sind nach BA-Informationen derzeit Fachleute für Mechatronik, Elektro, Metall, Maschinen- und Fahrzeugbau, Logistik sowie Gesundheit.
Dass der Anstieg der Arbeitslosenzahl in erster Linie dem Wetter geschuldet ist, zeigt auch der saisonbereinigte Wert: Er lag im Februar unverändert bei 2,866 Millionen. Dabei gab es allerdings regionale Unterschiede: Im Westen nahm die um jahreszeitliche Einflüsse bereinigte Erwerbslosenzahl im Vergleich zum Vormonat um 7000 zu, im Osten hingegen um 7000 ab.
Die SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles hat die aktive Arbeitsmarktpolitik der Bundesregierung als "unverantwortlich" bezeichnet. Sie kritisierte einen "Kahlschlag" bei den Maßnahmen.