Filiale in Bonn Nürnberger Modekette Wöhrl will SinnLeffers übernehmen

Nürnberg/Hagen · Der Nürnberger Mode-Händler Wöhrl übernimmt nach Informationen der Tageszeitung "Die Welt" die Modekette SinnLeffers mit rund 2000 Mitarbeitern.

Das berichtet die Zeitung unter Berufung auf das Bundeskartellamt. Bereits Ende Dezember sei bei der Behörde ein Antrag auf den Zusammenschluss eingegangen, heißt es in dem Bericht. Für diesen Freitag hat SinnLeffers eine Pressekonferenz am Firmensitz in Hagen angekündigt.

Ein Sprecher wollte zu den Inhalten nichts sagen. Es gehe um "Veränderungen", über die das Unternehmen berichten wolle, hieß es in der Einladung nur. Beim Bundeskartellamt war am Abend niemand mehr zu erreichen. Das Familienunternehmen Wöhrl erzielte nach eigenen Angaben im Geschäftsjahr 2010/11 mit 2400 Mitarbeitern an 38 Standorten vor allem in Süd- und Ostdeutschland einen Umsatz von 346 Millionen Euro.

SinnLeffers beschäftigt rund 2000 Mitarbeiter in 22 Häusern insbesondere in Nord- und Westdeutschland. Der Jahresumsatz liegt nach Angaben des Sprechers bei gut 300 Millionen Euro. SinnLeffers gehörte bis 2005 zum Essener KarstadtQuelle-Konzern, bis es von der Deutschen Industrie Holding (DIH) übernommen wurde.

2008 meldete SinnLeffers eine Planinsolvenz an, und ist seit dem Ende des Verfahrens mit deutlich verkleinertem Ladennetz und halbierter Mitarbeiterzahl am Markt. Die Zahl der Filialen verringerte sich von 47 auf weniger als die Hälfte. Schon im ersten Geschäftsjahr nach der Insolvenz hatte SinnLeffers nach eigenen Angaben wieder Gewinn erwirtschaftet.

Dass der Druck am deutschen Modemarkt durch die Preiskämpfe immer höher wird, dürfte einer der Hauptgründe für Wöhrl gewesen sein, jetzt bei SinnLeffers zuzuschlagen.

Viele klassische Textilanbieter haben mit sinkenden Erträgen zu kämpfen, Onlinehändler dagegen boomen. SinnLeffers betreibt in Bonn eine Filiale am Münsterplatz, die als Flaggschiff des Unternehmens gilt. Das Bonner Modehaus feierte im Jahr 2011 sein 75-jähriges Bestehen.

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