Kommentar zur Sicherheit am Flughafen Köln/Bonn Peinlich

Meinung · Da mögen die Verantwortlichen des Flughafens Köln/Bonn noch so sehr abwiegeln: Dass eine „nur für den internen Dienstgebrauch“ bestimmte Notfallplanung monatelang frei im Internet zugänglich ist, ist ein Skandal.

Die Pannen am Flughafen Köln/Bonn häufen sich.

Die Pannen am Flughafen Köln/Bonn häufen sich.

Foto: picture alliance / dpa

Und daran ändert auch die Tatsache nichts, dass die Informationen zum größten Teil alles andere als spektakulär sind. Über 234 Seiten wird dort ausgebreitet, wer wen wann in welcher Situation zu informieren hat und wie die Arbeitsabläufe im Notfall aussehen. Wobei ein solcher Notfall auch ein schwer erkrankter Passagier eines Flugzeuges im Anflug auf Köln/Bonn sein kann.

Warum also die ganze Aufregung? Weil es auf sechs Seiten eben auch um die Evakuierung des Flughafens geht – einschließlich detaillierter Handlungsanweisungen und Beschreibung der Sammelplätze, die auch noch auf einer Karte verzeichnet sind. Zwar ist ein Teil dieser Sammelplätze dank deutlicher Beschilderung ohnehin bekannt. Über die detaillierten Informationen dazu dürfte sich ein potenzieller Attentäter aber durchaus freuen.

Wirklich Sorgen muss aber machen, dass dies nicht die einzige Sicherheitspanne am Flughafen ist. Seit Tagen machen Berichte über ungenügende Sicherheitskontrollen und mangelhafte Ausbildung bei privaten Sicherheitsdiensten die Runde. Die peinliche Internet-Veröffentlichung ist da nur das Tüpfelchen auf dem i. Verantwortlich für die Sicherheit ist allerdings der Bund. Der eigentliche Skandal ist, dass er diese hoheitliche Aufgabe privaten Anbietern überlässt – die dieser Aufgabe ganz offenbar nicht gewachsen sind.

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