Kölner Fassadenspezialist Pohl macht das "Apple-Ufo" startklar

KÖLN · Das Raumschiff ist gesichtet: Eine erste Luftaufnahme vom 30. April, die per Twitter weiterverbreitet wurde, zeigt die imposanten Grundrisse von Campus 2, der neuen, ringförmigen Verwaltungszentrale des Technologie-Giganten Apple im kalifornischen Cupertino. Die Kölner Christian Pohl GmbH wird das spektakuläre "Apple-Ufo" mit startklar machen.

 So soll er einmal aussehen: Der neue Campus 2 von Apple, wie ihn die Architekten Foster und Partner entworfen haben.

So soll er einmal aussehen: Der neue Campus 2 von Apple, wie ihn die Architekten Foster und Partner entworfen haben.

Foto: dpa

"Wir haben mit der Produktion unserer Fassadenteile für das von Norman Foster entworfene Verwaltungsgebäude begonnen. In zwei Jahren sollen die ersten der 14.000 Mitarbeiter von Apple einziehen", sagte Geschäftsführer Heinrich-Robert Pohl, der aus vertraglichen Gründen keine genaueren Angaben machen wollte.

Der Bau der futuristischen Zentrale auf 260.000 Quadratmetern war noch vom legendären Apple-Chef Steve Jobs vorangetrieben worden. Mit fast fünf Milliarden Dollar soll das neue Hauptquartier in Kalifornien den New Yorker Freedom Tower als teuerstes Bürogebäude der Welt übertreffen.

Auch das neue Wahrzeichen von Big Apple hat Pohl bis zur Spitze produziert. Die Kölner fertigten die komplexen Edelstahlfassaden für den 1776 Fuß (ein Verweis auf die Unabhängigkeitserklärung 1776) hohe One World Trade Center am Ground Zero. Die architektonische Finesse des Wolkenkratzers liegt in der Drehung des verkleinerten Grundflächenquadrats um 45 Grad, die Fassade des Turms wird also nach oben hin immer weiter in sich gedreht. Die Kölner konstruierten Bauteile aus korrosionsbeständigem Chrom-Nickel-Molybdän, die vier Meter hoch und ein Meter breit sind - insgesamt 250 Tonnen.

Der Freedom Tower war für die Fassadenspezialisten aus dem Rheinland, die bereits etliche Hochhäuser in Hongkong, Chicago, London und Moskau verkleidet hatten, eine besondere Herausforderung. "Trotz dünner Materialstärke mussten die Teile eine hohe Planebenheit und Steifigkeit bei hoher Windlast haben. In 400 Meter Höhe können gewaltige Windkräfte an den Paneelen drücken und zerren", sagte der 63-jährige Firmeninhaber. Dass sie dem standhalten, haben die Elemente Made in Germany beim Hurrikan Sandy bewiesen. Pohl: "Ende des Jahres soll der Freedom Tower bezogen werden. Es ist schon ein fabelhaftes Gefühl, an diesem einzigartigen Gebäude mitgewirkt zu haben", freute sich Pohl, der den elterlichen Betrieb vor 40 Jahren übernahm und ihn zum Weltmarktführer im hochwertigen Fassadenbau mit 500 Mitarbeitern machte.

Aktuelle Zahlen zu Umsatz und Gewinn wollte Pohl nicht nennen. Laut der letzten veröffentlichten Bilanz steigerte die in Köln ansässige Christian Pohl GmbH 2012 ihre Leistung um 8,6 Prozent auf 20,1 Millionen Euro. Der Jahresüberschuss verbesserte sich von knapp 800.000 auf 1,1 Millionen Euro. Die Zahl der Mitarbeiter wird mit 126 angegeben, allerdings gehören noch weitere Unternehmen zur Pohl-Gruppe.

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