Post investiert in Troisdorf

Sie fährt schon sein einigen Monaten im Probebetrieb, am Dienstag wurde sie offiziell eingeweiht: die neue Sortieranlage für Großbriefe im Troisdorfer Briefzentrum der Deutschen Post.

Post investiert in Troisdorf
Foto: Julian Stech

Troisdorf. Sie fährt schon sein einigen Monaten im Probebetrieb, am Dienstag wurde sie offiziell eingeweiht: die neue Sortieranlage für Großbriefe im Troisdorfer Briefzentrum der Deutschen Post.

Die riesige Anlage, 25 Meter breit und 50 Meter lang, kann bis zu 40 000 Sendungen pro Stunde sortieren. Der Clou: Die Maschine legt die Briefe in den gelben Postkisten genau in der Reihenfolge ab, wie sie die Briefträger am nächsten Morgen austragen.

2,2 Millionen Euro hat sich der Bonner Konzern diese und zwei weitere kleinere Neuerungen in Troisdorf kosten lassen. Die von Siemens entwickelte Sortieranlage ist eine von insgesamt 97 Maschinen, die bis Ende kommenden Jahres in den bundesweit 82 Briefzentren der Post aufgebaut werden. 420 Millionen Euro wendet der Logistikkonzern für die Modernisierung auf.

Nur noch zehn Mitarbeiter pro Schicht bedienen die Sortieranlage. "In den alten Anlagen waren es 15", sagt Peter Wünsch, der bei der Post in Troisdorf das Projekt betreut. Allerdings laufe die neue Anlage auch länger. "Unter dem Strich sind hier keine Arbeitsplätze weggefallen", sagt Wünsch. Die Spareffekte lägen eher bei den Zustellern, die jetzt ihre Briefe nicht mehr in aller Frühe so umständlich wie bisher fürs Austragen vorsortieren müssen.

Die Vorsortierung in den Zustellstützpunkten sei zwar noch nicht völlig obsolet, die tägliche Zeitersparnis summiert sich aber. Denn zur Postleitzahl 53 gehören 859 Zustellbezirke, die von Troisdorf aus beliefert werden. Zehn Minuten weniger Sortierarbeit täglich ergeben dann mehr als 140 gesparte Arbeitsstunden.

Im Troisdorfer Briefzentrum arbeiten laut Wünsch je nach Saison zwischen 350 und 380 Beschäftigte, die überwiegend fest angestellt sind. "Im Frühjahr, Herbst und in der Weihnachtszeit ist das Sendungsaufkommen naturgemäß größer als etwa im Sommer."

Sinkende Briefmengen und Rationalisierungen hinterlassen allerdings auch ihre Spuren: Vor zehn Jahren hatte das Briefzentrum noch rund 500 Beschäftigte. In diesem Jahr liegt die Sendungsmenge leicht über Vorjahr: "Wir spüren die gute Konjunktur", sagt Wünsch.

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