Vorstandschef Frank Appel Post rechnet mit steigenden Gewinnen
BONN · Bei der Deutschen Post DHL laufen die Geschäfte rund. Nach einem "sehr guten Jahr" 2011 erwartet Vorstandschef Frank Appel für 2012 erneut steigende Gewinne. Die Dividende soll zum zweiten Mal in Folge um fünf auf 70 Eurocent angehoben werden. Sie bleibt für inländische Aktionäre weiterhin steuerfrei. An der Frankfurter Börse kamen die Zahlen gut an. Die Aktie Gelb war mit einem Plus von 5,7 Prozent Tagesgewinner im Dax.
"Der Konzern ist heute besser aufgestellt als je zuvor", sagte Appel am Donnerstag bei der Bilanzvorlage in Bonn. Der nach eigenen Angaben größte Logistikkonzern der Welt sei auf allen Wachstumsmärkten vertreten und in vielen Ländern Marktführer. Für das laufende Jahr rechnen die Post-Manager nicht mit einem Rückgang der Weltwirtschaft.
"Wir erwarten ein globales Wachstum zwischen drei und 3,5 Prozent", sagte Finanzchef Larry Rosen. Entsprechend erwarte die Post ein Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit), das mit 2,5 bis 2,6 Milliarden Euro nochmals um bis zu 200 Millionen Euro über dem letztjährigen liegen soll. Nachdem der Jahresüberschuss bisher noch stark durch Effekte aus dem Verkauf der Postbank beeinflusst war, werde es sich im laufenden Jahr analog zum operativen Geschäft verbessern, sagte Rosen.
Vor allem die DHL-Sparten Express und Logistik konnten ihre Gewinne im vergangenen Jahr stark steigern. Die Briefsparte blieb stabil, allerdings war sie in Deutschland bereits vor einiger Zeit mit dem boomenden Paketgeschäft zusammengelegt worden. Im fast stabilen Ebit-Gewinn der Sparte mit 1,1 Milliarden Euro ist demnach auch das deutsche Paketgeschäft enthalten.
Auch im laufenden Jahr soll die Briefsparte vom Paketgeschäft profitieren, das sich vor allem wegen des Internethandels von Amazon, Ebay und anderen gut entwickelt. Der Gewinn solle weiter oberhalb einer Milliarde Euro bleiben, sagte Appel. In den letzten drei Monaten 2011 lieferte die Post elf Prozent mehr Pakete aus als in der gleichen Zeit des Vorjahres. Die Post will die Laufzeiten für Pakete weiter beschleunigen. "Das Paket soll so schnell werden wie ein Brief", sagte Appel.
Briefkunden müssen sich im kommenden Jahr auf ein höheres Porto einstellen. Nachdem die Hürden dafür vom Gesetzgeber gesenkt wurden, könne die Post im Herbst einen Antrag dafür stellen, sagte Appel.
