Online-Geschäft wächst stark Postbank steigert Ergebnis

BONN · Trotz eines schwierigen Marktumfelds hat die Postbank gestern eine nach eigenem Bekunden zufriedenstellende Bilanz für das Geschäftsjahr 2014 vorgelegt.

 Blauer Himmel rahmt in Berlin den Postbank-Tower am Halleschen Ufer ein. Auf dem Areal sollen neue Wohnungen, Geschäfte und ein Hotel errichtet werden.

Blauer Himmel rahmt in Berlin den Postbank-Tower am Halleschen Ufer ein. Auf dem Areal sollen neue Wohnungen, Geschäfte und ein Hotel errichtet werden.

Foto: dpa

"Wir haben unser Ergebnis gesteigert, obwohl das Umfeld für einlagenstarke Banken noch herausfordernder geworden ist", sagte Postbankchef Frank Strauß. Negativ habe sich eine millionenschwere Rückzahlung ausgewirkt. Das Bonner Geldinstitut musste seinen Kunden allein 129 Millionen Euro erstatten, weil der Bundesgerichtshof die Bearbeitungsgebühren bei Privatkrediten für nicht rechtens erklärt hatte.

Das Vorsteuerergebnis kletterte den Angaben zufolge um 44 Prozent auf 457 Millionen Euro. Der Konzerngewinn allerdings ist auf 278 Millionen Euro (Vorjahr: 330 Millionen Euro) gesunken: Als Grund nannte die Deutsche-Bank-Tochter unter anderem eine Steuernachzahlung.

Die Risiken seien 2014 weiter reduziert worden, sagte Strauß. Die Bilanzsumme ging auf 155,4 Milliarden Euro zurück und liegt damit 3,8 Prozent unter dem Vorjahreswert von 161,5 Milliarden Euro. "In den vergangenen fünf Jahren hat die Postbank ihre Bilanz um rund 60 Milliarden Euro verkleinert", berichtet Strauß. Damit habe man heute ein besseres Ergebnis mit weniger Ressourcen erwirtschaftet, so Strauß.

Rund um die Geschäftsbereiche Digitalisierung und Online-Vertrieb treibt die Postbank ihr Engagement voran. Nach eigenen Angaben seien im vergangenen Jahr 15 Prozent der 430 000 neu abgeschlossenen Girokonten bereits online vertrieben worden. Auch Innovationen wie Autorisierungsverfahren per Fingerabdruck am Smartphone oder E-Mail-Überweisungen wurden 2014 eingeführt. "Wir konnten unsere Position als größte deutsche Online-Bank ausbauen", erklärte Frank Strauß.

Investieren will das Institut weiterhin in den Service bei den rund 1100 Postbankfilialen. So seien 2014 die ersten zwei von insgesamt 50 Postbank Center eröffnet worden.

Für 2015 erwartet die Postbank allerdings einen Rückgang des Vorsteuerergebnisses in Höhe eines zweistelligen Millionenbetrages. Grund dafür seien unter anderem anhaltende Belastungen durch die Integration ins Mutterhaus. Das Nachsteuerergebnis soll den Prognosen zufolge um einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag steigen, "weil substanzielle Belastungen aus Steuerzahlungen entfallen werden", teilte die Postbank mit.

Die Spekulationen über die Zukunft der Postbank reißen derzeit nicht ab. Dabei diskutiert das Management der Deutschen Bank dem Vernehmen nach verschiedene Optionen, bis hin zu einer Trennung von der Tochter.

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