Remagener Brüder gewinnen mit Elektromotor-Roller den Gründerpreis

REMAGEN · "Außen retro, innen öko": Das Gefährt hat einen 2.000-Watt-Elektromotor und einen Akku. Pro 100 Kilometer Laufleistung verbraucht es Strom für 70 Cent. Und jetzt ist es auch noch ein Preisträger.

Die Rede ist vom Elektromotorroller "Kumpan", für den seine Entwickler, die in Remagen ansässig sind, den Gründerpreis 2011 der "Wirtschaftswoche" gewonnen haben. Für Landrat Jürgen Pföhler gab es mehrere Gründe, jetzt die drei Jungunternehmer im Remagener Gewerbegebiet Süd zu besuchen.

"Erstens sind wir mächtig stolz, dass ein Betrieb aus dem Kreis Ahrweiler einen solch renommierten Preis erhalten und sich damit gegen die Konkurrenz aus ganz Deutschland durchgesetzt hat", gratulierte Pföhler seinen Gastgebern, namentlich Patrik, Philipp und Daniel Tykesson. Die drei Brüder sind die Geschäftsführer der e-bility GmbH an der Zeppelinstraße. Hinter dem kurzen Firmennamen verbirgt sich das Konzept "electronic mobility", elektronische Mobilität.

Außerdem passe die Ausrichtung des Unternehmens in die Marschrichtung des Kreises Ahrweiler, den Umwelt- und Klimaschutz voranzutreiben, so Pföhler weiter. Mit dem entsprechenden Grundsatzbeschluss des Kreistags laute das Ziel "100 Prozent Erneuerbare-Energie-Region". Will heißen: Bis zum Jahr 2030 sollen alle Energien im Kreisgebiet aus regenerativen Quellen gewonnen werden.

Der dritte Grund für den Landratsbesuch bei den Tykessons firmiert unter der Bezeichnung "Senior Experten Kreis Ahrweiler" (SEK) und trägt den Namen Hermann Fuchs. Er berät die Jungunternehmer der e-bility GmbH. Fuchs passt in die Branche: Bevor er den Ruhestand antrat, war er Geschäftsführer und Gesellschafter eines großen Automobil-Zulieferanten. In der SEK sind ehemalige Führungskräfte aktiv, die ihr Fachwissen an Jungunternehmer weitergeben.

Die Tykesson-Brüder schilderten den Gästen - unter ihnen Marc Bors als Wirtschaftsförderer der Stadt Remagen und Tino Hackenbruch von der Kreiswirtschaftsförderung - die Vision des Unternehmens: Schadstofffreie Roller mit Elektromotoren sollen die Abgas produzierenden Roller mit Benzinmotoren ersetzen, und dies möglichst ohne Einschränkungen bei Design und Leistung. Daher setzen die Erfinder des "Kumpan electric 1954" auf die Retrowelle und wollen Menschen mehrerer Generationen ansprechen. Bis zum nächsten Aufladen an der Steckdose schafft der Elektroroller eine Strecke von bis zu 60 Kilometern - emissionsfrei.

Die drei Brüder sprechen von einer "sparsamen und zugleich schicken Alternative zu benzinbetriebenen Motorrollern" und erklären: "Wir ziehen einem Ökoprodukt die Sandalen aus und machen es reif für den Laufsteg." Und wie titelte die Wirtschaftswoche in ihrem Bericht über den Gründerwettbewerb? "Außen retro, innen öko".

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