Bundeskartellamt in Bonn ist einverstanden Rewe kann bei Trinks in Hennef einsteigen
Bonn · Rewe will zu 50 Prozent beim Getränkelogistiker Trinks einsteigen, dessen Zentrale in Hennef ist. Das Bundeskartellamt hat die Übernahme der Anteile nun freigegeben.
Das Bundeskartellamt hat keine Einwände gegen die Beteiligung des Supermarktbetreibers Rewe am Getränkefachgroßhändler Trinks. Wie die Bonner Behörde am Dienstag mitteilte, hat sie das Geschäft nach intensiven Ermittlungen im Vorprüfverfahren freigegeben. Rewe will jeweils 50 Prozent der beiden Trinks-Gesellschaften in Hennef und Fürstenfeldbruck erwerben. Diese Anteile gehören bisher den drei Gesellschaftern Bitburger Braugruppe, Krombacher Brauerei und Warsteiner Gruppe, die künftig nur noch 50 Prozent halten werden.
Kartellamtspräsident Andreas Mundt erklärte, es gebe keine durchgreifenden wettbewerblichen Bedenken: „Eine erhebliche Abschottung ist weder zu befürchten beim Zugang anderer Getränkegroßfachhändler zu Rewe als Kundin, noch umgekehrt beim Zugang anderer Lebensmitteleinzelhändler zu den Leistungen von Trinks.“
Zahlreiche Wettbewerber im Getränkefachgroßhandel
Im Getränkefachgroßhandel gibt es laut Kartellamt zahlreiche überregionale Wettbewerber wie die Deutsche Getränke-Logistik, ein Zusammenschluss der Radeberger Gruppe KG und der Brauerei Veltins, sowie die Profi Getränke-System-Logistik. Hinzu kämen regionale Wettbewerber, die in den einzelnen regionalen Märkten ebenfalls in erheblichem Umfang den Lebensmitteleinzelhandel beliefern. Dazu komme noch die Möglichkeit der Direktbelieferung durch Getränkehersteller, was bereits in erheblichem Umfang geschehe. Außerdem sieht das Kartellamt, dass Edeka als größter deutscher Lebensmitteleinzelhändler bereits eine eigene Getränkelogistik betreibt beziehungsweise diese gerade aufbaut.
Trinks in Hennef und Trinks Süd in Fürstenfeldbruck verfügen bundesweit über 16 Lager- und Logistikstandorte. Erst im vergangenen Jahr war die Zentrale der Trinks-Gruppe von Goslar, wo sie sich seit 1948 befand, nach Hennef gezogen. Den Einstieg von Rewe hatte Trinks, das rund 1700 Mitarbeiter beschäftigt, im Oktober bekannt gegeben. „Mit diesem Schritt stellt Trinks zusammen mit seinen Gesellschaftern die Weichen für eine nachhaltige und zukunftssichere Stärkung der Lieferketten für Mehrweggetränke“, erklärte Trinks-Geschäftsführer Tino Saalbach damals.
Die Unternehmensgeschichte von Trinks reicht bis in das 18. Jahrhundert zurück. Vorläufer war laut Firmenwebsite das Großhandelsgeschäft für Heil- und Mineralbrunnen, das der Kaufmann J.F. Heyl 1735 in Berlin gegründet hatte. ut