Einzelhandel Rewe sieht sich „voll auf Kurs“

Köln · Der Kölner Handels- und Touristikkonzern ist 2017 erneut kräftig gewachsen. Übernahmen belasten aber das Ergebnis.

Mehr Produkte, die sich schnell zubereiten lassen, will Rewe künftig in seinen Supermärkten verkaufen.

Mehr Produkte, die sich schnell zubereiten lassen, will Rewe künftig in seinen Supermärkten verkaufen.

Foto: dpa

Rewe-Chef Lionel Souque blickt zufrieden auf das abgelaufene Jahr zurück. „Das Geschäftsjahr 2017 war für unser Unternehmen ein außergewöhnliches und zugleich erfolgreiches Jahr“, sagte der Franzose an der Spitze des Kölner Handels- und Touristikkonzerns gestern. Um 3,7 Milliarden Euro wurde der Gruppenumsatz auf 57,8 Milliarden Euro gesteigert. „Eine herausragende Leistung“, so Souque.

In diesem Wert ist der Umsatz der selbstständigen Kaufleute sowie von Beteiligungen enthalten. Das herausgerechnet stieg der Umsatz des Rewe-Konzerns um 8,3 Prozent auf 49,4 Milliarden Euro. Organisches Wachstum und die Übernahme von 60 Märkten von Kaisers Tengelmann sowie 160 norddeutsche Sky-Märkten sorgten für den Umsatzsprung. Der habe das Ergebnis aber um einen hohen zweistelligen Millionenbetrag belastet, so Souque. Der Überschuss sank um 27 Prozent auf 338 Millionen, wobei das Ergebnis von 2016 durch eine Steuererstattung erhöht worden war.

„Sky ist tatsächlich ein Sanierungsfall“, sagte Souque. Frühestens 2021 werde hier ein positives Ergebnis erzielt. Kaisers Tengelmann-Märkte würde nur noch dieses Jahr das Ergebnis drücken, zeigte sich Souque zuversichtlich. Beide Übernahme-Entscheidungen seien richtig gewesen. „Wir sind voll auf Kurs“, so Souque.

Das modernste Lager für das Online-Geschäft in Europa

Zufrieden zeigte sich Rewe auch mit dem Discounter Penny in Deutschland, der 2017 weiter profitabel gearbeitet habe und mit den Auslandsaktivitäten in den Bereichen Supermärkten und Discount. Und die Entwicklung bei der Touristik und den Baumärkte nannte Souque gut.

1,9 Milliarden hat Rewe im abgelaufenen Jahr investiert. Im laufenden Jahr sollen es 2,,4 Milliarden werden, davon allein 1,5 Milliarden in Deutschland. In den Märkte werde noch stärker auf die Bereiche Frische und Convenience, also Produkte, die sich schnell und einfach zubereiten lassen, gesetzt. Gestärkt wird auch das Online- und Liefergeschäft.

Das modernste automatische Lager für das Online-Geschäft in Europa wird demnächst in Köln eröffnet. Es soll dafür sorgen, dass dieses Geschäft profitabel betrieben werden kann. Auch will Rewe mehr Märkte in Deutschland selbst besitzen. Derzeit liegt der Anteil hier bei fünf Prozent, während im Ausland 40 Prozent der Märkte Rewe gehören. In eigenen Märkten sei man flexibler bei Umbauten, hieß es. Und in eigenen Objekten könnten auch Märkte mit Wohnungsbau oder dem Bau von Seniorenheimen kombiniert werden.

Immer mehr Städte verlangten Mischnutzungen angesichts knapper werdender Grundstücke. Rewe könne dabei auch etwa mit Wohnungsbauunternehmen kooperieren.

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