Rhenag Rhein-Sieg-Kreis bereitet Einstieg vor

RHEIN-SIEG-KREIS · Der geplante Einstieg des Rhein-Sieg-Kreises beim Energieversorger Rhenag nimmt Gestalt an. Kreiskämmerer Karl-Hans Ganseuer präsentierte kürzlich das Ergebnis der Verhandlungen mit RWE.

Der Stromkonzern hatte dem Kreis eine Rhenag-Beteiligung in Höhe von 15,1 Prozent angeboten. Eine Aufstockung um weitere zehn Prozent ist möglich.

Der Kreis verspricht sich davon positive Effekte für den eigenen Haushalt und Einfluss auf den regionalen Energiemarkt. Ganseuer sprach von einer "historischen Chance", der Kreis habe das Angebot "intensivst" geprüft. Voraussichtlich am 17. Oktober entscheidet der Kreistag.

Bis dahin müssen die Fraktionen und Gruppen beraten, ob sie die Beteiligung wollen. Die Kreis-FDP lehnt das Geschäft ab. Auch die Kommunen sind mit im Boot, weil der Kreiskämmerer einen Nachtragshaushalt aufstellen muss.

Die nötigen Investitionen sind bislang nicht im Etat 2013/14 vorgesehen. Der Kaufpreis beträgt 74,9 Millionen Euro, das Geschäft soll über Kredite finanziert werden.

Im Gegenzug rechnet der Kreis durch die Rhenag-Beteiligung mit einem dicken Plus. Die durchschnittliche Dividende lag in den vergangenen zehn Jahren bei 34,9 Millionen Euro.

Bei einem Anteil von 15,1 Prozent würden dabei für 2013 rund 5,3 Millionen Euro herausspringen - vorausgesetzt, der Anteilkauf kommt vor der nächsten Rhenag-Hauptversammlung im Februar zustande. Hinzu kommen jährliche Steuerersparnisse von 200.000 Euro.

Die wirtschaftlichen Motive sind nur die eine Seite des Deals. Es geht um strategischen Einfluss, und es geht um die Ausrichtung des Unternehmens auf dem Energie- und Wassermarkt.

Kommt das Rhenag-Geschäft zustande, will das Unternehmen bis zum Jahr 2020 insgesamt 30 Millionen Euro für regenerative Projekte zur Verfügung stellen. Ganseuer betonte, dass der Kreis bei der Standortwahl solcher Projekte künftig eingebunden sei.

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