Post leert sonntags weniger Briefkästen Roten Punkt gibt es bald seltener

Bonn · Der rote Punkt wird zum raren Gut: Die Deutsche Post DHL will künftig nur noch 2000 ihrer insgesamt 111 000 Briefkästen sonn- und feiertags leeren. Derzeit sind es noch 11 000.

 Die Post will sonn- und feiertags nur noch nur noch 2000 statt wie bislang 11.000 Briefkästen leeren.

Die Post will sonn- und feiertags nur noch nur noch 2000 statt wie bislang 11.000 Briefkästen leeren.

Foto: picture alliance / dpa

Am roten Punkt ist zu erkennen, dass ein Briefkasten sonn- und feiertags geleert wird. Der Grund für die Serviceeinschränkung ist, dass am Wochenende immer weniger Briefe eingeworfen werden: „Manche Briefkästen enthalten sonntags kaum Sendungen“, sagte Post-Sprecher Alexander Edenhofer.

In den meisten Briefkästen sei sonntags nur ein Zehntel der Menge enthalten, die im Schnitt an einem Werktag dort eingeworfen wird. Deswegen sei die Abholung dort unwirtschaftlich. Er betont: „Es wird kein Briefkasten ganz abgebaut.“ Das Briefgeschäft gehört zu den Sorgenkindern der Post, weil immer mehr Kunden statt eines Briefes eine E-Mail schreiben.

Welche Briefkästen in der Region Bonn/Rhein-Sieg weiterhin eine Sonn- und Feiertagsleerung haben werden, konnte die Post am Freitag noch nicht sagen. Grundsätzlich hat das Unternehmen festgelegt, dass es mindestens einen Briefkasten mit Sonntagsleerung in jeder Stadt mit mehr als 20 000 Einwohnern geben wird, in allen Kreisstädten, allen kreisfreien Städten und an den Bahnhöfen mit ICE-Anschluss. Hinzu sollen Briefkästen an allen Briefverteilzentren kommen, wo sonntags oft sogar zweimal geleert werde.

Mit der Umsetzung begonnen wird Anfang Februar. Der Prozess werde einige Monate dauern, so Edenhofer. Grundsätzlich können sich Kunden, die wissen wollen, wo die nächsten Briefkästen in der Nähe ihrer Wohnung sind und ob diese auch sonntags geleert werden, unter der Internet-Adresse www.postfinder.de informieren. Allerdings sagte Edenhofer, im Umstellungsprozess seien die Angaben dort vielleicht nicht immer hundertprozentig aktuell. Besser sei es, beim Einwerfen auf den roten Punkt am Kasten zu achten. Mit den Einsparungen will die Post Sonntagsarbeit vermeiden und die eingesparten Mittel in den Ausbau der Verteilzenten investieren.

Nach den gesetzlichen Vorschriften ist die Post als Universaldienstleister auf dem Briefmarkt verpflichtet, an allen Werktagen alle Briefkästen zu leeren. Für Sonn- und Feiertage grenzt die Post-Universaldienstleistungsverordnung den gesetzlichen Auftrag ein: Die Briefkästen seien „bedarfsgerecht“ zu leeren, so dass die Regel, dass 80 Prozent der Briefe am nächsten Werktag zugestellt werden, eingehalten werden.

Die Post hält diese Laufzeitvorgabe seit Jahren nicht nur mit 80, sondern rund 94 bis 95 Prozent der Sendungen ein. Die Zustellung an Montagen wird laut Unternehmen nicht infrage gestellt. Die Post ist dazu gesetzlich verpflichtet. Allerdings schränkt die Post schon seit eingien Jahren in den Sommermonaten die Postzustellung am Montag ein. In bestimmten Ferienwochen werden montags nicht alle Sendungen zugestellt.

Unterdessen baut die Post in Bochum ein neues Paketzentrum. Wie das Unternehmen am Freitag mitteilte, hat es mit der Bochum Perspektive 2022 GmbH einen Kaufvertrag über den Erwerb von Flächen in Bochum-Laer unterzeichnet. Auf einer 140 000 Quadratmeter großen Teilfläche des ehemaligen Opel Werks 1 wird ab 2017 das Paketzentrum entstehen. 2019 sollen dort 600 Arbeitsplätze entstehen. „Das ist eine gute Nachricht für Bochum“, sagte NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin. Mit DHL investiere eines der Schwergewichte im Herzen des Ruhrgebiets.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort