Zwei neue Ziele auf dem Flugplan Ryanair verstärkt Angebot am Flughafen Köln/Bonn in diesem Sommer

Köln · Das Verkehrsaufkommen an deutschen Flughäfen ist noch nicht wieder auf Vor-Corona-Niveau. Ryanair verstärkt das Angebot am Flughafen Köln/Bonn. Auch zwei neue Ziele stehen auf dem Flugplan.

Eine Maschine der Billigfluglinie Ryanair landet auf dem Flughafen Köln/Bonn.

Eine Maschine der Billigfluglinie Ryanair landet auf dem Flughafen Köln/Bonn.

Foto: picture alliance/dpa/Oliver Berg

Wenn es nach der irischen Billigfluglinie Ryanair geht, sollte der Flugreiseverkehr viel schneller wieder auf sein Vor-Corona-Niveau kommen. Zumindest Ryanair wird seine Kapazitäten in diesem Sommer auf 130 Prozent des Vergleichszeitraums 2019 bringen, wie der Vorstandsvorsitzende Eddie Wilson am Dienstag vor der Presse in Köln mitteilte. Am Flughafen Köln/Bonn bietet die Fluggesellschaft ihren bisher umfangreichsten Sommerflugplan. Von dort aus werden 39 Strecken angeboten, darunter zwei neue Verbindungen nach Lanzarote und Venedig. Auf mehr als zehn Strecken kündigte Wilson erhöhte Frequenzen an.

Während der Flugverkehr als das klimaschädlichste Fortbewegungsmittel gilt und deshalb bereits seit 2012 in den europäischen Emissionshandel einbezogen ist, kritisierte Wilson Wettbewerbsverzerrungen durch ungleiche Mehrwertsteuer-Regeln und hohe Flughafengebühren. So zahlen Kunden auf innerdeutsche Flüge den vollen Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent, Langstrecken- und Transferflüge sind hingegen von der Mehrwertsteuer befreit.

370 wöchentliche Flüge

Im Sommerflugplan, der Ende März angelaufen ist, bietet Ryanair mehr als 370 wöchentliche Flüge, das sind sieben Prozent mehr als im Sommer 2022. Auch wenn Ryanair gleich den anderen Billigfluglinien Eurowings, Easyjet und Wizz laut dem Low-Cost-Monitor des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrtforschung die Preise im Vergleich zu 2019 deutlich erhöht hat, werben die Iren damit, dass Kunden bei Buchung eines einfachen Fluges bis Juni zu Tarifen von unter 30 Euro fliegen könnten.

Wie bisher wird Ryanair am Flughafen Köln/Bonn fünf Maschinen stationiert haben, darunter zwei neue Boeing 737 Max, die Ryanair wegen der besseren Vermarktung in „Gamechanger“ umgetauft hat, da die Vorgängermodelle nach zwei Abstürzen in eine Zwangspause geschickt worden waren. Die Ryanair-Gruppe, zu der auch Buzz, Lauda und Malta Air gehören, investiert nach Angaben Wilsons 20 Milliarden US-Dollar in neue Flugzeuge, die 16 Prozent weniger Treibhausgasemissionen und 40 Prozent weniger Lärm verursachten. Außerdem könnten diese Maschinen vier Prozent mehr Passagiere aufnehmen, so dass die Klimabilanz ebenfalls besser ausfalle als die älterer Verkehrsmaschinen.

 Ryanair-CEO Eddie Wilson (2.v.l.) und der Geschäftsführer des Flughafens Köln/Bonn, Thilo Schmid (2.v.r.), am Dienstag auf dem Flughafen Köln/Bonn.

Ryanair-CEO Eddie Wilson (2.v.l.) und der Geschäftsführer des Flughafens Köln/Bonn, Thilo Schmid (2.v.r.), am Dienstag auf dem Flughafen Köln/Bonn.

Foto: Ulla Thiede

Wilson erwartet keine Probleme an Sicherheitskontrollen

Die hohen Steuern und Gebühren in Deutschland seien Schuld daran, dass sich die deutschen Flughäfen noch nicht von der Corona-Krise erholt hätten und die Gesamtkapazität nur 80 Prozent des Niveaus vor Covid erreicht habe. „Während die Gebühren in Deutschland in die Höhe schießen, müssen deutsche Urlauber, Kleinunternehmer und Familien weiterhin horrende Flugpreise zahlen, die bis zu 500 Prozent über denen von Ryanair liegen können“, erklärte der Vorstandsvorsitzende. Mit Blick auf das Chaos an den deutschen Flughäfen im vergangenen Jahr, als es an den Sicherheitskontrollen mitunter stundenlange Wartezeiten gab und viele Flüge gestrichen wurden, sagte Wilson, er rechne nicht mehr mit solchen Problemen. Zum Flughafen Köln/Bonn meinte er: „Das ist einer unserer besten Airports.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Der Party-Professor
Wissenschaftler in Bonn Der Party-Professor
Zum Thema
Aus dem Ressort
Klarnaschulden als TikTok-Trend
Nutzer zeigen offene Rechnungsbeträge Klarnaschulden als TikTok-Trend