Kommentar zu Bayers Stellenabbau Salamitaktik

Meinung | Köln · Zu offensichtlich scheint der Zusammenhang mit dem Monsanto-Kauf. Der hat die Kassen von Bayer geleert und leert sie wegen Glyphosat-Schadenersatz womöglich weiter.

 Bayer will in Deutschland 4500 Jobs streichen. Der Blick auf das Werk in Wuppertal.

Bayer will in Deutschland 4500 Jobs streichen. Der Blick auf das Werk in Wuppertal.

Foto: picture alliance/dpa

Scheibchenweise erfahren die Bayer-Mitarbeiter, dass jeder siebte Job in Deutschland wegfällt. Ende November wurde mitgeteilt, dass ein „signifikanter“ Anteil der 12.000 Stellen, die gestrichen werden, auf Deutschland entfallen. Später war die Rede davon, dass es weniger als die Hälfte sein würden – und heraus kamen jetzt 4500. Die Mitarbeiter waren also auf die Hiobsbotschaft vorbereitet, ihre Enttäuschung mildern dürfte das kaum. Zumal wichtige Details immer noch offen sind. Unklar bleibt, wo die Stellen entfallen, also wer nicht mehr gebraucht wird.

Zu offensichtlich scheint der Zusammenhang mit dem Monsanto-Kauf. Der hat die Kassen von Bayer geleert und leert sie wegen Glyphosat-Schadenersatz womöglich weiter. Bayer schnallt den Gürtel enger und setzt auf Kooperationen in der Forschung statt auf Eigenentwicklungen. Ob das der Produktpipeline guttut, muss die Zukunft zeigen. Stellen kostet das jetzt. Auch gut dotierte Abfindungs- und Frühverrentungspläne sind da nur ein Trostpflaster, die den Arbeitsplatzverlust nicht kompensieren.

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