Kommentar zu Ryanair Scharfes Schwert nötig

Bonn · Häufig nutzen Fluggäste entsprechende Internetportale, die ihre Rechte durchsetzen. Den Passagieren das zu verbieten, wie es Ryanair gerade versucht, darf nicht sein.

Außergewöhnliche Umstände oder höhere Gewalt sind Standardausreden von Fluggesellschaften. So verweigern sie Passagieren Entschädigungen wegen großer Verspätung oder gar Flugausfällen. Dabei stehen denen die Entschädigungen nach der Fluggastrecht-Verordung zu. Sie sind eine angemessene Kompensation für stundenlanges Warten in Terminals, verpasste private oder geschäftliche Termine sowie eine unfreiwillige Verlängerung des Urlaubs in womöglich wenig angemessenen Hotels, weil ein Flugzeug ausgerechnet in der Karibik oder in Thailand kaputt geht.

Und zur Durchsetzung ihrer Forderung brauchen die Passagiere auch ein scharfes Schwert. Das Mittel der Wahl ist oft ein Fluggastportal. Diese Firmen sind nötig und sollten nicht behindert werden. Denn an ein Portal wenden sich die Passagiere, weil ihnen die Airlines Steine in den Weg zu Entschädigungen legen oder ihnen diese vorenthalten wollen. Schließlich verzichtet ja niemand gern auf den Teil des ihm zustehenden Geldes, den die Fluggastportale für ihre Dienstleistung einstreichen.

Und Entschädigungen vermeiden können die Airlines eigentlich doch recht einfach: Pünktlich fliegen durch ausreichendes Personal sowie Flugzeuge und Flugpläne, die nicht auf Kante genäht sind. So wäre auch den Passagieren gedient.

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