Sinziger Solarverein macht Front gegen Kürzungen

Der Solarverein Goldene Meile in Sinzig protestiert gegen die geplante Absenkung der Einspeisevergütung für Solarstrom. Diese soll zusätzlich zu den vorjährigen neun Prozent ab Juni 2010 nämlich 16 Prozent betragen.

Sinziger Solarverein macht Front gegen Kürzungen
Foto: Martin Gausmann

Kreis Ahrweiler. (wtz) Der Solarverein Goldene Meile in Sinzig (SGM) protestiert gegen die geplante Absenkung der Einspeisevergütung für Solarstrom. Diese soll zusätzlich zu den vorjährigen neun Prozent ab Juni 2010 nämlich 16 Prozent betragen.

"Der Plan des Umweltministers Röttgen setzt nicht nur Arbeitsplätze in der Solarbranche aufs Spiel, er gefährdet auch die bisher geradlinige Entwicklung der Fotovoltaik, bei der Deutschland weltweit an der Spitze steht", erklärt Hermann Scheer, der geistige Vater des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG).

Der einzigartige Vorteil des EEG war nach Aussage von Klaus Karpstein vom SGM bislang seine Berechenbarkeit. Der Stop-und-Go-Prozess, den die Regierung jetzt beabsichtige, riskiere ernsthafte und dauerhafte Schäden für die industrielle Entwicklung dieser Zukunftsbranche.

"Kürzungen dürfen die stetige Weiterentwicklung der Fotovoltaik nicht gefährden", macht Karpstein deutlich und führt weiter aus: "Diese Kürzung ist zu abrupt. Es muss zumindest gleitende Übergänge geben, die den Sinn der Förderung erneuerbarer Energien nicht ins Gegenteil verkehren".

Die Solarbranche gehört laut SGM zu den wenigen Industriezweigen, die auch in der Wirtschaftskrise zuverlässig gewachsen sind. Die Regierung widerspreche sich selbst, wenn sie gerade in diesem Bereich riskante Manöver durchführe. Grundsätzlich brauche jede Industrie Planungssicherheit.

Eine Reduzierung der Vergütungen könne dazu führen, dass Investitionen in Solartechnik unterbleiben. Auch den Solarinstallations-Betrieben würde ein erheblicher Schaden zugefügt. Solarstromanlagen könnten bei Fortsetzung des bisherigen Ausbautempos bereits in 10 Jahren die Hälfte des jetzigen Strombedarfs decken. Der Neubau von Kohlekraftwerken und der Weiterbetrieb von Atomkraftwerken können unterbleiben.

Der SGM fordert deshalb die Rücknahme der verschärften Vergütungs-Degression: "Der möglichst schnelle Aufbau gefahrloser Energieherstellung sollte für die Gesetzgebung an oberster Stelle stehen."

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