Leben am Tagebau So lebt es sich in den neuen Dörfern am Tagebau

Analyse | Erkelenz. · Die Orte Keyenberg, Kuckum, Ober- und Unterwestrich und Berverath waren dem Abrissbagger im Tagebau Garzweiler geweiht. Deshalb hat man sie anderer Stelle neu gebaut und viele Bewohner umgesiedelt. Fertig sind die Siedlungen nicht. Und die alten Dörfer bleiben nun doch stehen.

Angekommen nach der Umsiedlung: Tierarzt Urban Thelen vor seinem neuen Domizil in Keyenberg (neu).

Angekommen nach der Umsiedlung: Tierarzt Urban Thelen vor seinem neuen Domizil in Keyenberg (neu).

Foto: Rüdiger Franz

„Zur Alten Niers (neu)“. Den Zusatz in der Klammer hätte man sich für den Straßennamen angesichts der unfertigen Gehwege und Vorgärten auch sparen können. Kräne ragen in den Himmel, Baustoffe und Dixieklos lagern am Straßenrand. Neu sind die Wohnhäuser, der Spielplatz, die Pfarrkirche. Und vieles, von den Bushaltestellen bis zum Friedhof, wirkt provisorisch in der Neubausiedlung, während am Horizont der stämmige Kirchturm von Erkelenz aus dem 15. Jahrhundert grüßt. Etwa einen Quadratkilometer misst die Neubausiedlung, in der nun die Ortslagen Keyenberg, Kuckum, Ober- und Unterwestrich und Berverath wie in einem lang gezogenen Hufeisen ineinander übergehen, allesamt ebenfalls mit dem etwas kuriosen Zusatz „neu“ versehen, was hier längst nicht jedem gefällt. Doch dazu später.