Söhne setzten in Windhagen Visionen um

Stefan und Jürgen Wirtgen stellen Bundesminister Dirk Niebel ihre Maschinenbaufirma vor. Der Minister lobte in Windhagen das Engagement der Firma Wirtgen in Ländern der sogenannten "Dritten Welt".

Söhne setzten in Windhagen Visionen um
Foto: Frank Homann

Windhagen. (khd) "Nachhaltige Armutsbekämpfung kann nur gemeinsam mit der Wirtschaft gelingen. Allein durch Steuergelder ist das selbst meinem Haus nicht möglich, auch wenn das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung den zweithöchsten Etat im Bundeshaushalt hat." Mit diesen Worten kommentierte Minister Dirk Niebel in Windhagen das Engagement der Firma Wirtgen in Ländern der sogenannten "Dritten Welt".

Alleine gekommen war der Minister zu dem Maschinenbauer natürlich nicht. Im neuen Verwaltungsgebäude begrüßen konnten die beiden Chefs des Unternehmens, Stefan und Jürgen Wirtgen, Niebel sowie zahlreiche FDP-Mitglieder der Region zusammen mit der Bundestagsabgeordneten Elke Hoff, der FDP-Landtagsabgeordneten Uta Schellhaaß und dem Kreisvorsitzenden Jochen Koop.

"Hier in dem blühenden Ort Windhagen hat unser Vater in den 60er Jahren als Einmann-Unternehmen und Dienstleister begonnen, bevor er sich in den 80er Jahren ganz auf die Maschinenherstellung spezialisiert hat", sagte Jürgen Wirtgen, der 1997 mit seinem Bruder die Leitung des Werkes übernommen hatte. Im Jahr 2000 habe man dann die Vision des Vaters umsetzen können, alle für den Straßenbau und die Straßensanierung notwendigen Maschinen aus eigener Herstellung liefern zu können, ergänzte Stefan Wirtgen.

Neben den vier Stammwerken in Deutschland mit Hauptsitz im nördlichen Westerwald gehören Produktionsstätten in China, Indien und Brasilien zu dem Unternehmen sowie weltweit 55 eigene Gesellschaften für den Vertrieb und den Service. "Wir liefern nicht nur etwa Kaltfräsen und Surface Miner nach Nigeria, Peru, Aserbaidschan und in den Libanon, sondern stellen diesen Ländern projektbegleitend auch unser Know How zur Verfügung", berichtete Jürgen Wirtgen in seiner beeindruckenden Präsentation abschließend.

Darin erkannte Niebel einige Anknüpfungspunkte, die eine Zusammenarbeit seines Ministeriums mit dem Unternehmen nahe legen. Bevor sich der Minister dann einen handfesten Eindruck von den Produktionsstätten des weltweit agierenden Familienbetriebs bei dem Werksrundgang machen konnten, gingen die Brüder noch auf das Hilfswerk "Kinder in Not" ein, das ihre Mutter Gisela 1983 gegründet hatte.

"Damit auch bei dieser Vorstellung mehr als ein Erkenntnisgewinn für mich herauskommt, sollte auch Ihre Mutter mit meinem Ministerium zusammenarbeiten", riet Niebel und wies darauf hin, dass im kommenden Jahr im nahen Bonn eine Servicestelle seines Hauses für privates Engagement in den Entwicklungsländern ihren Dienst aufnehmen werde.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Viel Potenzial bei Ungelernten
Kommentar zur Arbeitslosenquote Viel Potenzial bei Ungelernten
Zum Thema
Aus dem Ressort