Bonner Unternehmen Solarworld AG immer stärker in Bedrängnis

Bonn · Der schwer angeschlagene Bonner Solarworld-Konzern kämpft ums Überleben. Wie das Unternehmen am Donnerstagabend bekannt gab, hat eine Überprüfung der Unternehmensplanung ergeben, dass "gravierende Einschnitte bei den Verbindlichkeiten der Gesellschaft, insbesondere den ausgegeben Anleihen und Schuldscheindarlehen notwendig sind".

Außerdem seien "Maßnahmen operativer Art" erforderlich. Details nannte Solarworld nicht. Beim Unternehmen selbst war am Donnerstagabend niemand zu erreichen.

Wie es in der Mitteilung weiter heißt, geht Solarworld davon aus, dass die Restrukturierung "im allseitigen Interesse" umgesetzt werden könne und somit "eine positive Fortführungsprognose besteht". Die Solarworld-Aktie verlor am Donnerstag im späten Handel mehr als sechs Prozent auf 1,52 Euro.

Solarworld war in den vergangenen Monaten wegen der Krise in der Branche immer tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Allein im dritten Quartal stand ein Verlust von rund 69 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr hatte Vorstandschef Frank Asbeck einen Umsatzrückgang und hohe Verluste angekündigt. Zuletzt musste das Unternehmen vor wenigen Tagen Kurzarbeit am Standort Freiberg anmelden. In der Branche hatte es im vergangenen Jahr mehrere Insolvenzen gegeben.

Asbeck macht für die Misere schon seit längerem die Konkurrenz aus China verantwortlich. Die dortigen Hersteller exportierten zu Dumpingpreisen, so der Vorwurf. Auf Initiative der Branche haben die USA bereits Strafzölle gegen chinesische Solarmodule verhängt.

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