Zusammenarbeit mit der Türkei Solarworld schließt Vertriebspartnerschaft in Istanbul

Bonn · Solarworld fasst den boomenden Markt in der Türkei ins Auge. Das Bonner Solartechnologieunternehmen rechnet auch mit einem Anstieg der Nachfrage insgesamt nach Solarmodulen in diesem Jahr.

Solarworld arbeitet künftig enger mit der Türkei zusammen. Das Bonner Solartechnologieunternehmen hat für das erste Halbjahr 2018 mit der Projekt- und Handelsgesellschaft Inosolar aus Istanbul die Lieferung von Solarstrommodulen mit einer Kapazität von insgesamt über 60 Megawatt vereinbart. Das teilte Solarworld am Montag mit.

Demnach starten die beiden Unternehmen damit eine exklusive Vertriebspartnerschaft für den türkischen Markt, die in den Folgejahren noch weiter ausgebaut werden soll. „Die Türkei ist derzeit einer der wichtigsten Wachstumsmärkte“, kommentiert ein Unternehmenssprecher von Solarworld den Auftrag. Die Regierung in Ankara fördere den Ausbau von Solarenergie. Laut Branchenexperten möchte die Regierung den Anteil an Sonnenenergie bis 2023 auf fünf Gigawatt erhöhen.

Im Oktober vergangenen Jahres hatte die Türkei bereits mehr als zwei Gigawatt installierte Solarkapazität. „Die europäischen Mitgliedstaaten halten sich derzeit eher zurück“, erklärt der Sprecher des Bonner Unternehmens. Aktuelle Absatzzahlen insgesamt nennt Solarworld nicht. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen allerdings einen Wert um 700 Megawatt als Ziel genannt. Nach und nach solle der Absatz auf ein Gigawatt steigen, hieß es zu diesem Zeitpunkt.

Produktpalette deutlich verkleinert

Für das Jahr 2018 insgesamt ist Solarworld zuversichtlich. Laut Sprecher sei es ein wichtiges Jahr für die Solarenergie. Das Unternehmen hofft auf politische Maßnahmen und erwartet einen Anstieg der Nachfrage nach Solarmodulen in der Europäischen Union. Der Partner aus Istanbul ist seit fünf Jahren im Bereich der solaren Energieversorgung tätig. Dabei gehört die Errichtung von Solarparks und -anlagen ebenso zum Tätigkeitsbereich wie der Handel mit solartechnischen Produkten.

Nach der Insolvenz im vergangenen Jahr wurde aus der Solarworld AG mit rund 3000 Mitarbeitern eine GmbH unter der Führung des vorherigen Vorstandsvorsitzenden Frank Asbeck mit mehr als 500 Mitarbeitern. Bis dahin war Solarworld eines der letzten Unternehmen in Deutschland, die die gesamte Wertschöpfungskette der Solarindustrie abdeckte. Mittlerweile beschränkt sich das Unternehmen mit Produktionsstätten in Thüringen und Sachsen auf den letzten Schritt der Produktion: die Herstellung von Zellen und von Modulen.

Die Vorprodukte würden laut Unternehmen, unter anderem wegen des hohen Energiebedarfs bei der Fertigung, nicht mehr selbst hergestellt sondern zugekauft. Auch die Produktpalette sei nach der Insolvenz deutlich verkleinert worden

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