Bonner Konzern bedient Gläubiger Solarworld verkauft Solarpark, um Schulden zu tilgen

BONN · Mit der Veräußerung erlöst der angeschlagene Bonner Konzern 17 Millionen Euro. 7,5 Millionen fließen jetzt an Gläubiger des Unternehmens.

Der angeschlagene Bonner Photovoltaikkonzern Solarworld hat mit dem Verkauf eines Solarparks 17 Millionen Euro erlöst. Das teilte das Bonner Unternehmen gestern mit. Ein Teil des Erlöses wird zum Abbau von Schulden verwendet. 7,5 Millionen Euro fließen in eine Sondertilgung auf die beiden Solarworld-Anleihen und in Schuldscheine. Deren Wert wird entsprechend reduziert. Der übrige Betrag fließt nach Unternehmensangaben dem operativen Geschäft zu. Bereits zu Beginn des Jahres hatte Solarworld eine solche Sondertilgung durchgeführt.

Die Ausschüttung der Summen ist nach Angaben des Unternehmens in den Anleihebedingungen vorgegeben. Mit Erlösen aus der Veräußerung eines Grundstücks in den USA und dem Verkauf ungenutzter Maschinen sei zuletzt ebenso verfahren worden. Weitere Verkäufe seien derzeit aber nicht geplant.

Zuletzt sah der Solarworld-Vorstand steigende Risiken für das eigene Unternehmen. Im Zwischenbericht zum dritten Quartal Anfang November schätzten die Bonner die „Risikogesamtlage“ als „sehr hoch“ ein und sprachen von einer „sehr schwierigen wirtschaftlichen Lage“.

Das Unternehmen leidet wie die gesamte Branche unter Preiserosionen auf dem Photovoltaikmarkt. Überkapazitäten chinesischer Hersteller würden derzeit zu Dumpingpreisen auf den Weltmarkt geworfen. Dieser Wettbewerbsdruck ist laut Solarworld-Chef Frank Asbeck für die derzeitige prekäre Lage verantwortlich.

Im dritten Quartal ging es deshalb für die Bonner steil bergab. Solarworld schrieb vor Zinsen und Steuern (EBIT) einen Verlust von 24,5 Millionen Euro, unter dem Strich stand ein Minus von 38,8 Millionen Euro. Ende Oktober hatte der Konzern seine Prognose für das Gesamtjahr gekappt.

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