Kreditgeschäft rückläufig Sparda-Bank schwächelt in Bonn
BONN · Ein erneut schwächeres Kreditgeschäft hat im vergangenen Jahr bei der Sparda-Bank Bonn Hoffnungen auf ein stärkeres Wachstum des Geschäftsvolumens zunichte gemacht. Vertriebsleiter Peter Goeke bezeichnete 2014 dennoch als "zufriedenstellend".
"Bei Baufinanzierungen hätten wir uns das eine oder andere Geschäft mehr gewünscht", räumte Goeke ein. Zwar konnte die Bank 44 Millionen Euro an neuen Baudarlehen ausgeben, doch viele Bestandskunden nutzten die Möglichkeit, ihre Kredite zu tilgen. "Für diejenigen, die noch einen Baukredit zu drei oder vier Prozent laufen haben, lohnt sich Tilgung natürlich mehr, als freies Geld zu Minizinsen anzulegen", erläuterte Goeke. Die Sparda-Bank bietet in vielen Kreditverträgen die Möglichkeit zu Sondertilgungen. Insgesamt schmolz das Kreditvolumen inklusive Verbraucherkrediten um 1,2 Prozent auf 352 Millionen Euro. Ein leichter Zuwachs bei den Kundeneinlagen führte aber dazu, dass das Geschäftsvolumen knapp über dem Vorjahr bei 953 (949) Millionen Euro blieb.
Den schwachen Zuwachs begründete Goeke auch damit, dass die Bank "nicht jedes Kreditgeschäft gemacht hat, das möglich gewesen wäre", sondern eher vorsichtig agiert habe. Der Wettbewerb in Bonn sei hart, mit einem Marktanteil bei Privatkunden von rund zehn Prozent sei man aber zufrieden. Ende des vergangenen Jahres hatte die Sparda-Bank in Bonn 42 664 Kunden. Um das Kreditgeschäft anzukurbeln, sei die Baukreditabteilung im Hause verstärkt worden. "Dieses Jahr wollen wir wieder wachsen", sagte Goeke. In drei Filialen in Bonn sind 25 Mitarbeiter beschäftigt. Vereine und Projekte in Bonn unterstützte die Sparda-Bank mit 45 000 Euro.
Die Sparda-Bank West, zu der die Bonner Filialen gehören, ist mit 910 Mitarbeitern in 72 Filialen in fast ganz NRW vertreten. Das genossenschaftliche Institut ist eine von zwölf Sparda-Banken bundesweit. Die ausschließlich auf Privatkunden ausgerichtete Bankengruppe war ursprünglich Hausbank der Eisenbahner. Die älteste Sparda-Bank wurde am 6. Mai 1896 unter dem Namen "Spar- und Vorschuss-Verein der badischen Eisenbahnbeamten" in Karlsruhe gegründet. Erst seit Mitte der 70er Jahre öffneten sich die Sparda-Banken dem breiten Publikum. Noch heute finden sich viele Filialen in der Nähe von Bahnhöfen, so auch in Bonn.
