Energiewende Stadtwerke Bonn, Rhenag und BHAG erhöhen den Strompreis

KÖLN/BONN · Die Stadtwerke Bonn und zahlreiche andere Versorger erhöhen zum 1. Januar den Strompreis. Damit geben sie nach eigenen Angaben höhere staatliche Belastungen für die Energiewende an ihre Kunden weiter. Im kommenden Jahr steigt etwa die Umlage nach dem Erneuerbare Energien Gesetz (EEG), mit der über den Strompreis der Ausbau alternativer Energien finanziert wird.

Die Preise steigen demnach im Schnitt um 3,35 Prozent. Für einen Vier-Personen-Haushalt mit einem Stromverbrauch von 3500 Kilowattstunden würde dies ein Plus von gut 30 Euro im Jahr bedeuten.

In der Region steigern neben den Stadtwerken Bonn unter anderem die Rhenag und die Bad Honnef AG die Preise. Bei den Stadtwerken Troisdorf und der RheinEnergie bleiben sie konstant. Der Aufsichtsrat der Stadtwerke Bonn (SWB) hat nach einem internen Papier ein Plus von 0,44 Cent brutto pro Kilowattstunde ab Januar abgesegnet. "Danach resultiert aus der Erhöhung eine monatliche Mehrbelastung zwischen 50 Cent und zwei Euro", heißt es in dem Papier. Ein Sprecher bestätigte gestern die Pläne.

Laut SWB werden die günstigen Einkaufspreise von der ab Januar erhöhten EEG-Umlage, mit der der Staat den Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert, erwarteten höheren Netzentgelten und weiteren staatlichen Abgaben überkompensiert. So argumentieren auch die anderen Versorger, die ihre Strompreise erhöhen.

Dazu zählen die Bad Honnef AG, die ihre neuen Preise kommende Woche veröffentlichen will und die Rhenag, die nach eigenen Angaben ab Januar im Schnitt 0,62 Cent brutto mehr pro Kilowattstunde verlangt. Teurer wird der Strom auch in Brühl. Bei einer Erhöhung der Abgaben um 1,12 Cent schlage das Unternehmen nur 0,77 Cent je Kilowattstunde auf, hieß es.

Preise von Stadtwerke Troisdorf, RWE und Rheinenergie stabil

Zahlreiche Versorger halten ihre Strompreise jedoch trotz der gestiegenen staatlichen Abgaben stabil. Sie profitieren nach eigenen Angaben von den günstigen Einkaufspreisen. Dazu gehören die Rheinenergie, die Stadtwerke Troisdorf und die RWE. Die Rheinergie kündigte gestern an, den Strompreis das gesamte kommende Jahr konstant zu halten.

Laut Branchenexperten schließen einige Stromversorger Strompreiserhöhungen im Laufe des kommenden Jahres nicht aus. Deshalb sei nur mit einer Verzögerung von Preiserhöhungen zu rechnen. Auch spiele bei der Einordnung der aktuellen Preiserhöhungen eine Rolle, auf welchem Preisniveau sich ein Versorger vor der Erhöhung befunden habe. Verbraucher können ihre Kosten in verschiedenen Internetportalen vergleichen.

Dabei lohnt es sich nach Angaben von Experten, bei den örtlichen Versorgern zusätzlich nach einem günstigeren Tarif zu fragen. Sie seien in den Vergleichsportalen in der Regel mit der vergleichsweise teuren Grundversorgung gelistet und schnitten daher oft schlechter ab.

Strom wird für die Verbraucher seit Jahren teurer. Ein Grund ist die umstrittene sogenannte EEG-Umlage zur Förderung von Ökostrom. Diese steigt Anfang 2014 erneut auf dann 6,24 Cent pro Kilowattstunde.

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