RWE erhält 33,1 Millionen Euro Stadtwerke Bonn übernehmen Stromnetze
BONN · Seit Donnerstag sind die Stromnetze im Stadtgebiet wieder vollständig in kommunaler Hand. Die Stadtwerke Bonn (SWB) übernehmen mit ihrer Energietochter die Netze in Beuel und Bad Godesberg.
Nach zähem Ringen zahlen sie dem Essener Energiekonzern RWE für Leitungen, Anlagen, Zähler und Umspanntechnik 28,5 Millionen Euro. Dazu kommen weitere 4,6 Millionen Euro für Grundstücke, auf denen die Anlagen stehen, wie aus einer vertraulichen Ratsvorlage der Stadtverwaltung hervorgeht.
Mit insgesamt 33,1 Millionen Euro liegt der Kaufpreis rund sieben Millionen Euro niedriger als noch im Frühjahr erwartet. RWE besaß 20 Jahre lang die Konzessionen für die Stromnetze in beiden Stadtbezirken. Als der Vertrag im Dezember 2011 auslief, bewarb sich der Konzern vergeblich um eine Verlängerung. Der Stadtrat übertrug die lukrativen Konzessionen auf die SWB-Tochter Energie und Wasser.
Verhandlungen zogen sich hin
Doch die Verhandlungen um die Übergabe der Netzanlagen zogen sich hin. Nachdem RWE der Stadt gedroht hatte, die Konzessionsabgabe von sechs Millionen Euro für 2013 nicht zu zahlen, stimmte der Rat einer Übergangsvereinbarung zu: Damit konnte RWE als "Unterkonzessionär" noch bis 31. Dezember 2014 die Netzgewinne in Beuel und Godesberg abschöpfen. Das Prozessrisiko einer Klage gegen den Konzern hatten SWB und Stadt als zu hoch eingeschätzt.
Für die etwa 140 000 Einwohner in beiden Stadtbezirken ändert sich nichts. Die technische Abwicklung des Netzbetriebs liegt schon seit 2009 bei den SWB, die für RWE als Dienstleister tätig waren. Im Zusammenhang mit der Netzübertragung wollen die SWB im Jahr 2015 die Strompreise im ganzen Stadtgebiet senken: Wie stark, steht noch nicht fest.
