Start-ups in der nachhaltigen Textilwirtschaft Wie bunte Blumen und Zwiebeln zum Geschäftsmodell werden

Bonn · „Romi and me“, „Seeds Apparel“ und „14N14“, so heißen drei Start-ups aus der Region, die sich der nachhaltigen Textilverwertung verschrieben haben. Sie eint zweierlei: der Wille, etwas für die Umwelt zu tun – und die Herausforderung, andere davon zu überzeugen.

 Marlin Hüser und Lorenz Kampmeier sind Teil des Bonner Gründer-Trios „Seeds Apparel“, das aus alten Textilien neue Produkte herstellt – vornehmlich aus Jeansstoffen.

Marlin Hüser und Lorenz Kampmeier sind Teil des Bonner Gründer-Trios „Seeds Apparel“, das aus alten Textilien neue Produkte herstellt – vornehmlich aus Jeansstoffen.

Foto: Benjamin Westhoff

Die Fotos auf dem Instagram-Account von Nora Mühlmann sind in Rot- und Gelbtönen gehalten. Nutzer des sozialen Netzwerks können darauf Blusen, Hüte und Haarbänder sehen, eingefärbt mit pflanzlichen Färbemitteln. Die Blumen, Samen, und Blätter, die sie dafür braucht, sammelt die 27-jährige Unternehmerin selbst. In einem mehrstufigen Prozess kocht sie die Pflanzen samt Textil ein und verpasst den Kleidungsstücken damit einen neuen Anstrich. Die Idee: Alte Stoffe mit Verfärbungen oder Löchern, die niemand mehr haben will, wertet sie mit neuen Farben und Zuschnitten auf – um sie dann zu verkaufen. Upcycling nennt sich das. „Wir schmeißen viele Stoffe so schnell weg. Dabei lassen sie sich noch lange nutzen, wenn man kreativ wird“, sagt Mühlmann, die ihre Produkte zurzeit noch im eigens dafür hergerichteten Gartenstudio in Sankt Augustin entwirft.