Maßnahmen gegen den Stillstand Staus in Köln und Bonn kosten Millionen

KÖLN · "Immer mehr Handwerker stehen immer länger im Stau", fasste Ortwin Weltrich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer zu Köln, die Ergebnisse der neuen Kammer-Umfrage zum Dauerbrenner Verkehrsbelastung in der Region Köln-Bonn zusammen.

35 Prozent der befragten 420 Handwerksunternehmen hatten beklagt, dass ihre Firmenfahrzeuge auf dem Weg zum Kunden mehrmals täglich im Stau stehen. Laut der Umfrage vor zwei Jahren waren davon erst 23 Prozent betroffen. Der Negativtrend zeigt sich besonders bei den in Leverkusen und Köln ansässigen Betrieben.

Erheblich stärker belastet als 2013 sind auch die Unternehmen im Rheinisch-Bergischen und im Rhein-Erft-Kreis. Handwerksfirmen aus diesen beiden Kreisen sind vielfach für Kunden in den Großstädten entlang der Rheinschiene tätig. Vor allem Unternehmen aus dem Baugewerbe sehen sich verstärkt auf die Nervenprobe gestellt.

Die von den Staus verursachten Produktivitätsverluste beziffern die an der Umfrage beteiligten Unternehmen auf sechs Millionen jährlich. "Die Kosten auf das gesamte Handwerk in unserem Kammerbezirk, die durch Staus entstehen, machen rund 240 Millionen Euro aus", beklagte Weltrich. Zum Kammerbezirk gehören 33.500 Unternehmen mit 190.000 Beschäftigten.

Bei der Umfrage wurden die Unternehmen auch um Bewertung von Lösungsvorschlägen gebeten. An erster Stelle steht die Freigabe des Standstreifens bei hohem Verkehrsaufkommen. Für fast ebenso wichtig halten die Betriebe eine schnellere Fertigstellung von Autobahn-Baustellen; dort solle rund um die Uhr und auch an Wochenenden gearbeitet werden. Eine Verbesserung des Verkehrsflusses innerorts erhoffen sich die Firmenchefs von modernen Ampelanlagen und einer grünen Welle.

Derzeit erörtert die Handwerkskammer mit dem Straßenverkehrsamt der Stadt Köln Maßnahmen wie besseres Baustellenmanagement und Eindämmen des Parkens in zweiter Reihe. "Ein ähnliches Aktionsprogramm wollen wir auch mit den Städten Bonn und Leverkusen auf den Weg bringen", kündigte Weltrich an.

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