Streik am Flughafen Flugbetrieb geht trotz des Ausstandes weiter

Bonn · Verdi hat am Mittwoch zu einem Streik am Flughafen Köln-Bonn aufgerufen. Der Aufruf richtet sich an das Sicherheitspersonal an den Personal- und Warenkontrollstellen. Bisher ist der Flugbetrieb aber nicht beeinträchtigt.

 Verdi hat zu einem Streik des Sicherheitspersonals am Flughafen Köln-Bonn aufgerufen.

Verdi hat zu einem Streik des Sicherheitspersonals am Flughafen Köln-Bonn aufgerufen.

Foto: dpa/Thomas Banneyer

Ein Teil der Beschäftigten im Luftsicherheitsbereich am Flughafen Köln/Bonn ist am Mittwoch dem Aufruf der Gewerkschaft Verdi gefolgt und hat gestreikt. Die Aktion betraf allerdings nicht die Passagierkontrollen, sodass Fluggäste keine Störungen erlebten. Wie Verdi erklärte, konzentrierte sich der Arbeitskampf auf die Personal-, Waren- und Frachtkontrolle. Man habe sich auf die Unternehmensbereiche konzentriert, die unter der Corona-Krise nicht gelitten haben, sagte Özay Tarim von Verdi. Wie stark der für den Flughafen wichtige Frachtverkehr durch den Streik betroffen war, wollte Flughafensprecher Ale­xander Weise nicht sagen, zumal der Ausstand noch bis Mitternacht lief.

Verdi führt seit Januar Tarifverhandlungen mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) für bundesweit rund 25.000 Beschäftigte. Die Arbeitnehmervertreter fordern eine Lohnerhöhung von mindestens einem Euro pro Stunde bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie eine Corona-Prämie von 530 Euro und eine schnellere Anpassung der Ost- an die Westlöhne. Außerdem sollen die Entgelte für die Luftsicherheitskräfte in der Personal-, Waren- und Frachtkontrolle mit behördlicher Prüfung auf die Lohnhöhe der Beschäftigten in der Fluggastkontrolle, die sogenannten Luftsicherheitsassistenten, angehoben werden. Damit würde dem Grundsatz „Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit“ gefolgt, erklärte Verdi. Das Angebot des BDLS bezeichnete die Gewerkschaft als völlig unzureichend, auch weil die Arbeitgeber nicht zur Zahlung der Corona-Prämie bereit seien.

Nach Auskunft des Flughafens gab es am Morgen – der Ausstand hatte um vier Uhr begonnen – „Wartezeiten“ bei den Anlieferverkehren, weil das Tor A des Flughafens, an dem die Warenkontrolle stattfindet, geschlossen war. Mit „Restkapazitäten“ habe der Airport die Sicherheitskontrollen vorgenommen und dabei „priorisiert“, worunter beispielsweise die Betriebsfeuerwehr fiel. Beschäftigte, die im Homeoffice arbeiten können, seien aufgerufen worden, am Mittwoch von Hause aus zu arbeiten. 

Die Sicherheitskontrollen werden von Privatfirmen ausgeführt, darunter Frasec, Securitas und Kötter. Der Flughafen ist in dem Fall nicht Tarifpartner, sondern nur Arbeitsstätte.

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