Gewerkschaft ruft zu Streiks auf Zusteller demonstrieren vor dem Posttower in Bonn

Bonn · Am Donnerstagmittag wollen Zusteller der Deutschen Post vor dem Posttower in Bonn streiken. Der Aufruf der Gewerkschaft Dpvkom hat auch Auswirkungen auf die Zustellung von Briefen und Paketen.

 Vor dem Posttower wollen die Streikenden eine Ballonaktion starten.

Vor dem Posttower wollen die Streikenden eine Ballonaktion starten.

Foto: Kaiser

Die Gewerkschaft Dpvkom ruft ihre Mitglieder, insbesondere die Zustel­ler, am Donnerstag zu einem Streik bei der Deutschen Post auf. Vor dem Posttower in Bonn lassen sie Ballons steigen. Von den Arbeitsniederlegungen werden die Betriebsniederlassungen Bonn, Dortmund, Duisburg, Essen sowie Kiel betroffen sein. Dies hat nach Angaben der Gewerkschaft zur Folge, dass mehrere Tausend Haus­halte im Bereich der genannten Niederlassungen keine Briefe und keine Pakete erhalten werden.

Am Mittag wollen die streikenden Zusteller und weitere Beschäftigte des Unterneh­mens aus dem ganzen Bundesgebiet zu einer zentralen Streikdemo in Bonn zusammen­kommen. Dann wollen die Poster unter Beachtung der Corona-Schutzregelungen um 13 Uhr von den Bonner Rheinauen über die Ludwig-Erhard-Allee und Petra-Kelly-Allee Richtung Posttower ziehen.

Vor dem Posttower (Fritz-Erler-Straße, Ecke Kurt-Schumacher-Straße) soll gegen 13.30 Uhr die Abschlusskundgebung stattfinden. Dabei will die Dpvkom mit einer Ballon­aktion dem Post-Vorstand symbolisch Unterschriften von mehreren Tausend Postlern über­geben. Mit den Unterschriften unterstreichen die Gewerkschafter die Forderung der Dpvkom nach einer Corona-Leistungszulage und einer spür­baren Lohnerhöhung.

Streik in Bonn: Entgelterhöhung von sechs Prozent gefordert

Mit den Streiks will die Dpvkom ihren Tarifforderungen Nachdruck verleihen. So fordert die Dpvkom für die rund 140 000 Tarifbeschäftigten eine Entgelterhöhung von sechs Prozent und eine monatliche Mindesterhöhung von 140 Euro für untere Einkommensgrup­pen. „Die Deutsche Post DHL ist ein Gewinner der Krise und ist wirtschaftlich bestens auf­gestellt“, so die Dpvkom-Bundesvorsitzende Christina Dahlhaus.

Allein im Unternehmensbereich Post & Paket Deutschland werde in diesem Jahr ein Gewinn vor Steuern und Zinsen von über 1,5 Milliarden Euro erwartet. Diesen Gewinn erwirtschafteten einzig und allein die Mitarbeiter des Unternehmens. „Eine spürbare Lohn­erhöhung für die nicht nur in Corona-Zeiten überaus hart arbeitenden Postler ist nicht nur angemessen und gerechtfertigt, sondern angesichts des prognostizierten Gewinns auch machbar“, so Dahlhaus

Die zum Deutschen Beamtenbund gehörenden Gewerkschaft Dpvkom ist eine kleinere Gewerkschaft, die sich um Mitglieder von Post und Deutscher Telekom kümmert. Bei der Post ist allerdings die Gewerkschaft Verdi stärker vertreten und führt die Tarifverhandlungen.

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