Elektromobilität in Bonn SWB-Chef Reining testet Busse in China

BONN · Praktische Studien haben Stadtwerke-Geschäftsführer Heinz-Jürgen Reining und zwei seiner Mitarbeiter für eine Woche nach China geführt. Seit Sonntag begutachtet das SWB-Trio in Chengdu den komplett elektrobetriebenen Busfuhrpark der Stadt in der chinesischen Provinz Sichuan.

von links: Heinz Jürgen Reining, Yang Chzn, Sophie Zhou

von links: Heinz Jürgen Reining, Yang Chzn, Sophie Zhou

Foto: Friese

Bonn pflegt seit 2000 eine projektbezogene Partnerschaft mit Chengdu. Im Sommer hatten die SWB, die derzeit in einer umfassenden Studie eine mögliche Umstellung ihrer 200 Linienbusse auf Elektromobilität prüfen lassen, zu Testzwecken einen E-Bus des chinesischen Herstellers BYD für vier Wochen in Bonn fahren lassen.

Gab es da nicht auch innerhalb Europas geeignete Anschauungsobjekte? "Es gibt im ganzen europäischen Raum keine Stadt, die so viel Elektromobilität vorweisen kann wie Chengdu. Da hinkt Europa ganz schön hinterher ", sagte Reining. Der Reisepreis von 1600 Euro pro Nase sei daher gut investiertes Geld, ist der SWB-Chef überzeugt, um für die SWB wichtige Erkenntnisse gewinnen zu können.

Eine Umstellung auf Elektrobetrieb hält Reining mit Blick auf die hiesigen Dieselpreise für geboten. "Wir geben bis zu sieben Millionen Euro für Diesel im Jahr aus", erklärt er. Seine Annahme: Fünf Cent pro Bus und Kilometer könnten die SWB bei der Umstellung auf Elektrobusse sparen, macht 2000 Euro am Tag.

"Wir müssen uns ernsthaft fragen, ob wir unsere Busflotte die nächsten 15 Jahre weiter mit Diesel fahren lassen oder sie austauschen", sagte er. Von besonderem Interesse sei für ihn in China vor allem die Batterietechnik: "Wir benötigen Batterien, die mindestens für 200 Kilometer ausreichen", sagte Reining.

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