Telekom-Wettbewerber Telefonieren soll billiger werden
KÖLN · Telefonieren soll im kommenden Jahr billiger werden. Die Preise für Festnetz-Angebote und Mobilfunk würden voraussichtlich um bis zu zwei Prozent sinken, sagte Gerd Eickers, Präsident des Branchenverbandes VATM. Im VATM sind die meisten Wettbewerber der Telekom organisiert.
Was die Verbraucher freuen dürfte, bereitet den Unternehmen Sorgen. Denn mit den Preisen sinken nach Einschätzungen des Verbands im kommenden Jahr auch die Umsätze im deutschen Telekommunikationsmarkt um ein bis zwei Prozent. Um weiter profitabel arbeiten zu können, setzen die Telekom-Wettbewerber nach Verbandsangaben auf Kooperationen innerhalb der Branche und technische Vereinfachungen.
Wachstum erwarten die Unternehmen in Zukunft vor allem bei der Internetnutzung per Handy. Mit 6,5 Milliarden Euro liege der Branchenumsatz für mobile Datendienste um 500 Millionen Euro über dem Vorjahreswert. Darin enthalten sind allerdings rund zwei Milliarden Euro für den Versand von SMS.
Nach einer Marktanalyse des VATM werden die Gesamtumsätze der Telekommunikationsfirmen in Deutschland in diesem Jahr bei rund 60 Milliarden Euro stabil bleiben. "Die Kunden telefonieren weniger per Festnetz, dafür mehr mit dem Handy", sagte gestern Torsten J. Gerpott von der Beratung Dialog Consult, die in Zusammenarbeit mit dem Verband die Studie erstellt hat.
Das größte Plus verzeichnen nach der Expertenschätzung die Kabelnetzbetreiber. Sie steigern ihren Anteil an den Festnetzanschlüssen in Deutschland in diesem Jahr voraussichtlich auf elf Prozent (Vorjahr: 9,5 Prozent) oder 4,2 Millionen Anschlüsse.
Ins Stocken geraten ist nach Einschätzung der Telekom-Wettbewerber der Ausbau der Glasfaser-Anschlüsse, die besonders schnellen Internetzugang bieten sollen. Erst 800.000 von insgesamt 40 Millionen Haushalten in Deutschland seien bis Ende des Jahres voraussichtlich angeschlossen, sagte Gerpott. Damit rangiere Deutschland "im internationalen Vergleich stark abgeschlagen".