Rindviecher mit Handytechnik Telekom lässt Kühe SMS verschicken
BONN · 157 Millionen SMS verschicken die Deutschen jeden Tag. Der Markt ist ausgereizt, meinen Experten. Mehr geht nicht. Oder doch? Die Telekom - derzeit fieberhaft auf der Suche nach Geschäftsideen - hat einen neuen Kundenkreis entdeckt.
"Auch Kühe können SMS verschicken", heißt es in einer gestern vom Bonner Telefonriesen verschickten Mitteilung. Auf 5000 Bauernhöfen in ganz Europa würden jetzt Rindviecher mit Handytechnik ausgestattet. T-Kuh, sozusagen.
Selber eingeben brauchen die wiederkäuenden Mobilfunk-Nutzer ihre Kurznachrichten nicht. Am Halsband tragen sie Sensoren, die ihre "Vitaldaten" messen: etwa die Körpertemperatur. Gerät die Kuh aus dem Trott, wird der Bauer automatisch per SMS informiert. Dank Telekom müsse "der Landwirt nicht mehr nächtelang im Stall ausharren", so der Konzern.
Kündigt sich etwa ein Kälbchen an: "Pling" - der Bauer erhält eine SMS von der Kuh und kann in den Stall eilen. Auch für "eine höhere Reproduktionsrate der Herde" will die Telekom sorgen. Informiere doch eine SMS über den Beginn "der kurzen Brunstzeit der empfangsbereiten Kuh".
Ob die tierische Geschäftsidee Schule macht? Die Haustier-Branche gilt als besonders lukrativ. Vielleicht informiert bald Bello sein Frauchen per E-Mail, dass ein Knochen willkommen wäre. Oder Mieze mahnt in einer MMS mit Beweisfoto an, dass ihr Besitzer schleunigst das Katzenklo säubern sollte.