Krieg in der Ukraine Phoenix Reisen Bonn streicht Kreuzfahrten nach Russland

Bonn · Der Bonner Reiseveranstalter Phoenix Reisen streicht aufgrund des Krieges in der Ukraine seine Kreuzfahrten nach Russland. Auch viele andere Reedereien planen um und laufen weder St. Petersburg noch Häfen im Schwarzen Meer an.

 Der Bonner Veranstalter Phoenix Reisen stoppt seine Flusskreuzfahrten in Russland.

Der Bonner Veranstalter Phoenix Reisen stoppt seine Flusskreuzfahrten in Russland.

Foto: Marcel Wolber

Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine hat auch Phoenix Reisen aus Bonn Konsequenzen für das Kreuzfahrtgeschäft gezogen. Wie das Bonner Unternehmen auf GA-Anfrage mitteilte, seien wie bei den meisten Mitbewerbern auch die Russlandreisen gestrichen worden. „Wir haben Anfang der Woche als Erstmaßnahme alle Russlandflusskreuzfahrten für April und Mai abgesagt, am Dienstag folgten alle Flusskreuzfahrten bis inklusive Juli“, sagte Pressereferentin Heike Euskirchen. Die Bearbeitung erfolge sukzessive.

Hochseekreuzfahrten komplett gestrichen

„Nach Gesprächen mit der Reederei unserer Hochseeschiffe haben wir uns zudem entschlossen, russische Häfen auch aus unserem Hochseekreuzfahrtprogramm für dieses Jahr komplett zu streichen. Reederei und Produktmanagement arbeiten gerade an Alternativen. Da diese aber noch nicht definitiv bestätigt sind, auch seitens der jeweiligen Hafenbehörden, können wir hierzu noch keine weiteren Details veröffentlichen“, erklärte Euskirchen weiter.

Zuvor hatten auch bereits Tui Cruises und Aida Cruises bekannt gegeben, dass sie St. Petersburg vom Programm streichen. Eine Sprecherin von Aida Cruises teilte mit, die Reederei betrachte mit großer Sorge die Ereignisse und hoffe auf eine baldige friedliche Lösung. Die Reederei werde „den Reiseverlauf unserer Kreuzfahrtschiffe in der Sommersaison 2022 im Ostseeraum anpassen und unsere Gäste so bald wie möglich über die Änderungen informieren“, kündigte die Sprecherin an.

Ersatzhäfen für St. Petersburg

Tui Cruises hatte mitgeteilt: „Vor dem Hintergrund der Ereignisse haben wir uns aus ethischen und moralischen Gründen entschieden, die Fahrpläne unserer Ostsee-Kreuzfahrten von Mai bis Oktober 2022 anzupassen: Wir werden St. Petersburg nicht mehr anlaufen.“ Die Anläufe würden voraussichtlich durch Klaipeda (Litauen) und Riga (Lettland) beziehungsweise Kopenhagen (Dänemark) und Visby (Schweden) ersetzt. Auch für im August geplante Anläufe einer Schwarzmeerreise im russischen Sotschi und im ukrainischen Odessa suche Tui Cruises alternative Häfen. „Sobald die neuen Fahrpläne final feststehen, werden wir unsere gebuchten Gäste und Vertriebspartner darüber informieren.“

Ähnlich handhaben es auch weitere Reedereien wie MSC oder die Carnival Corporation, zu der neben Aida auch Marken wie Norwegian Cruise Line, Costa Cruises, Oceania Cruises und Regent Seven Seas Cruises zählen.

(wom/dpa)
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