Kommentar Umbau in der Telekom-Zentrale - Gemeinsame Sache

Quälend lange, nämlich ziemlich genau ein Jahr, hatte sich die Debatte um einen Umbau der Telekom-Zentrale hingezogen. Von den ersten Plänen zum Personalabbau erfuhren die Arbeitnehmervertreter aus der Presse. Für die Beschäftigten begann eine lange Zeit der Unsicherheit.

Zum Schluss ging jetzt alles zügig. Die neue Telekom-Personalchefin Marion Schick und Gesamtbetriebsratsvorsitzende Monika Brandl fanden schnell eine gemeinsame Linie. Das Resultat entspricht der seit Jahren geübten Gepflogenheit im Konzern, beim Personalabbau auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten. Alles andere wäre aber auch eine böse Überraschung gewesen.

Trotzdem ist der permanente Umbau bei der Telekom seit Jahren eine ständige Belastung für die Beschäftigten. Dieser Umbau wird weitergehen. Die Telekom wächst in neue Geschäftsfelder hinein, alte fallen weg. Neue Techniken ersetzen bisherige. Eine Herausforderung wird beispielsweise die Umstellung des Telefonnetzes auf Internettechnologie. Die Aufgabe für Personalchefin Marion Schick lautet, diesen Wandel für die Belegschaft erträglich zu machen, dafür zu sorgen, dass er vielleicht auch als Chance begriffen wird.

Die psychologischen Regeln dafür sind relativ einfach. Je frühzeitiger die Belegschaft selbst in Umbaupläne einbezogen und je stärker sie an ihnen beteiligt wird, desto größer wird auch ihre Bereitschaft sein, Veränderungen mitzutragen.

Die Telekom könnte hier noch mehr als bisher gemeinsame Sache machen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort