Umstrukturierung bei der Postbank betrifft 1 700 Mitarbeiter

Rund 400 Betriebsräte und Angehörige der Postbank folgten am Freitag dem Aufruf der Vereinigten Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di zu Protesten gegen die geplante Umstrukturierung im Bereich der Kreditbearbeitung.

 Demo: Gewerkschafter und Beschäftigte vor der Postbank.

Demo: Gewerkschafter und Beschäftigte vor der Postbank.

Foto: Barbara Frommann

Bonn. Rund 400 Betriebsräte und Angehörige der Postbank folgten am Freitag dem Aufruf der Vereinigten Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di zu Protesten gegen die geplante Umstrukturierung im Bereich der Kreditbearbeitung.

Für die bundesweit rund 1 700 Mitarbeiter, die von den Maßnahmen betroffen sein werden, würden die von der Postbank geplanten Neuerungen nach Angaben von Ver.di eine höhere Wochenarbeitszeit von 42 Stunden, einen wegfallenden Kündigungsschutz und Gehaltseinbußen von 30 Prozent bedeuten. Zudem ist eine Standortverlagerung im Gespräch.

Postbank-Sprecher Joachim Strunk bestätigte zwar die Zahl der betroffenen Mitarbeiter, betonte jedoch, dass man gerade erst mit den Verhandlungen beginne. Das Ergebnis sei noch offen. "Uns geht es um den Erhalt von Arbeitsplätzen", erklärte Strunk.

Die Kreditbearbeitung der Postbank solle künftig am Standort Hameln konzentriert werden. "Das ist notwendig um im Kostenrahmen zu bleiben." Das Kostenniveau von Postbank und Deutsche Bank müsse als Folge des Zusammenschlusses angeglichen werden.

Der Ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske nannte die offengelegten Pläne der Postbank "ein Unding". Er warnte zugleich: "Was hier im Auftrag der Deutschen Bank passieren soll, ist eine Blaupause für andere Bereiche." Bsirske rief alle Beschäftigten zu Solidarität auf. Auch für die Bereiche der Call Center und Zahlungsverkerseinheiten seien bereits Umstrukturierungsmaßnahmen angekündigt worden, berichtet Ver.di. "Im Zweifelsfall werden wir uns mit Arbeitskampf wehren", warnte der Vorstand der Dienstleistungsgewerkschaft.

"Aufgrund der angespannten Marktsituation für die Postbank, wären Umstrukturierungen auch ohne den Einfluss der Deutschen Bank nötig geworden", sagte Joachim Strunk. Bsirske betonte, die Deutsche Bank handele "unternehmerisch blind". Gerade die Nähe zum Kunden habe die Postbank in den vergangenen Jahrzehnte so stark gemacht. Darum dürfe im Bereichen mit Kundenkontakt nicht gespart werden.