Tüv-Test Verbraucherzentrale vergleicht 50 Werkstätten und Prüfstellen in NRW

BONN · Wer mit seinem Auto zur Hauptuntersuchung (HU) muss, kann bei richtiger Auswahl der Werkstatt Geld sparen. Das ergab eine Stichprobe der Verbraucherzentrale NRW bei rund 50 Werkstätten und Prüfstellen.

Denn wo Besitzer sich das amtliche Siegel besorgen, ist ihnen freigestellt. Die Prüfer von Tüv, Dekra oder GTÜ (Gesellschaft für technische Überwachung) sind in freien Werkstätten genauso unterwegs wie bei Vertragshändlern.

Das erste Testfahrzeug der Verbraucherzentrale war ein neun Jahre alter VW Golf mit Dieselmotor. Bei einem VW-Vertragshändler aus Duisburg und der Kette Pitstop kam der Prüfling besonders günstig weg. Beide verlangten pauschal 79 Euro für die HU und Abgasuntersuchung (AU). Die Verbraucherzentrale rät, einen Termin beim Vertragshändler zu vereinbaren, das verkürze die Wartezeit. Bei den Pitstop-Filialen müssten Kunden jedoch mehr Geduld mitbringen.

Zwischen knapp 90 und gut 100 Euro für beide Checks verlangten die Ketten ATU und Vergölst. Das zahlten ebenso Kunden, die zum Tüv, zur Dekra oder zur GTÜ fuhren. Mit 117 Euro verlangte eine VW-Werkstatt in Düsseldorf am meisten. Der zweite Testwagen der Verbraucherzentrale kam etwas günstiger an die Plakette: ein drei Jahre alter Mercedes Benziner. Hier lag Pitstop mit 79 Euro wieder mit auf dem ersten Platz.

Bei jüngeren Automodellen lohnt sich laut Verbraucherzentrale die Fahrt zur Prüfstelle. Denn bei vielen Fahrzeugen ab Baujahr 2006 überwacht der Bordcomputer den Schadstoff-Ausstoß für die Prüfer. Lassen sich die Daten auslesen, verlangt der TÜV Rheinland ebenfalls 79 Euro. Gleiches galt für einen Mercedes-Vertragshändler in Düsseldorf. Auch Dekra und GTÜ ließen im Preis um bis zu zehn Euro nach. Einige Werkstätten forderten ungerührt trotz Arbeitsersparnis weiterhin rund 90 bis zu 110 Euro für den Check.

Die Verbraucherzentrale weist darauf hin, dass viele Ketten, Vertragshändler und freie Werkstätten oftmals darauf beständen, einen Termin abzusprechen. Bis zu 17 Tage Wartezeit gälte es dabei bei einem freien Händler in Bonn einzuplanen. Der Grund: Vielerorts käme der Prüfer nur ein- bis zweimal die Woche vorbei.

Fahrer, die den HU-Termin verbummeln, müsse übrigens tiefer in die Tasche greifen. Ist die HU über zwei Monate fällig, schauen die Sachverständigen genauer hin und schlagen deshalb rund 20 Prozent auf.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Viel Potenzial bei Ungelernten
Kommentar zur Arbeitslosenquote Viel Potenzial bei Ungelernten
Zum Thema
Aus dem Ressort