Kommentar zur Digitalisierung Verlust der Arbeit 4.0

Meinung · Ohne Zweifel wird die Digitalisierung die Arbeitswelt in einem Ausmaß verändern, das nur mit der Entwicklung der ersten industriellen Revolution vergleichbar ist. Wie im 19. Jahrhundert werden Menschen immer häufiger durch Automaten, Software oder Roboter ersetzt.

 Mensch und Roboter arbeiten Hand in Hand, ein Industrieroboter bewegt Glühstiftkerzen bei Volkswagen.

Mensch und Roboter arbeiten Hand in Hand, ein Industrieroboter bewegt Glühstiftkerzen bei Volkswagen.

Foto: dpa

Wie damals gehen viele Jobs verloren, entstehen Armut und ein Prekariat. Die Pessimisten unter den Experten warnen vor einem Verlust von 60 Prozent der Arbeitsplätze in Deutschland. Auch wenn dieses Ausmaß zu hoch gegriffen scheint, verdeutlicht es die Notwendigkeit, sich mit den sozialen Folgen des Fortschritts zu befassen. In der ersten industriellen Revolution entstand ein Lumpenproletariat.

Verarmte Arbeiter drängten in die Städte, um dort für Hungerlöhne in den Fabriken zu schuften. Doch das war eine Übergangszeit. Unter dem Strich brachte die Industrialisierung mehr Wohlstand für alle hervor. Das kann diesmal auch wieder so sein. Denkbar ist statt großer Stellenverluste auch eine Reindustrialisierung in vielen Bereichen. Denn was die Industrie heute in Billiglohnländern fertigt, könnte bald schon wieder zu ähnlich günstigen Kosten hier hergestellt werden.

Nur werden immer weniger Menschen immer mehr fertigen. Umso stärker kommt es darauf an, die Dienstleistungssparten so weit auszubauen, dass das Arbeitsvolumen insgesamt stabil bleibt. Leicht wird dies nicht, aber es gibt auch keinen Grund für Untergangsszenarien.

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