Verlust von 81,4 Millionen Euro Koelnmesse zieht Bilanz für 2021

Köln · 35 Messen gab es im abgelaufenen Jahr in Köln. Messe-Chef Gerald Böse präsentierte die Zahlen für 2021. Prognosen zu den Geschäftszahlen im laufenden Jahr wollte die Messe aber nicht abgeben.

 35 Messen fanden im abgelaufenen Jahr in Köln statt.

35 Messen fanden im abgelaufenen Jahr in Köln statt.

Foto: dpa/Oliver Berg

„Messen sind wieder normal möglich“, freut sich Messe-Chef Gerald Böse bei der Vorlage der Bilanz für das abgelaufene Jahr. Die Kunden wollten zurück in die Messehallen, wie etwa die Anuga Foodtec im April mit über 1000 Ausstellern und 25 000 Fachbesucher gezeigt hätten. Das seien immerhin fast zwei Drittel der Aussteller und die Hälfte der Besucherzahlen gewesen bei weiter bestehenden Reisebeschränkungen in Asien. Böse ist seit 2008 Vorsitzender der Geschäftsführung. Sein Vertrag wurde bis 2028 verlängert.

Veranstaltungen

Zu insgesamt 35 (2020: 20) Messen kamen im abgelaufenen Jahr 470 000 (400 000) Besucher. Acht Messen fanden in Köln statt, darunter die Anuga als größte Messe des Jahres 2021 weltweit, die laut Messe-Geschäftsführer Oliver Frese allein 70 000 Besucher aus 170 Ländern anlockte.

Geschäftszahlen

Im abgelaufenen Jahr erzielte die Messe einen Umsatz von 134,2 (2020: 94,3) Millionen Euro. Dabei erlitt sie unterm Strich einen Verlust von 81,4 Millionen Euro. Die Pandemie hatte dabei leicht optimistischere Planungen Makulatur werden lassen. Finanzgeschäftsführer Herbert Marner zeigte sich dennoch nicht unzufrieden. Der Verlust habe begrenzt werden können durch den erfolgreichen Neustart der Messen ab Herbst, die Durchführung des Impfzentrums und durch die Kurzarbeit von Mitarbeitenden bis September. Gespart wurde auch bei Sach- oder Reisekosten – insgesamt 90 Millionen Euro, so Marner.

Finanzlage

Das Eigenkapital der Messe ist für Marner mit 180 Millionen Euro weiterhin ausreichend. Vor Pandemiebeginn habe es bei hohen 250 Millionen Euro gelegen. Außerdem erfolgte eine Eigenkapitalerhöhung von 120 Millionen Euro im abgelaufenen Jahr. In den nächsten Jahren sei vielleicht aber ein weiterer Finanzierungsbedarf erforderlich durch Eigen- oder Fremdkapital. Auch müsse weiter gespart werden, das Personal solle aber weiter an Bord bleiben. Ende 2021 hatte die Messe 966 Mitarbeitende.

Investitionen

Die Messe hält am 600-Millionen-Investitionsprogramm fest. Das Kongresszentrum Confex werde wie geplant 2024 eingeweiht, so Marner. Kostensteigerungen beim Bau lägen bislang im eingeplanten Puffer.

Zukunftsthemen

Die Messe arbeitet weiter an der Hybridisierung der Veranstaltungen und digitalen Produkten, die Aussteller und Besucher zusammenbringen und sich vermarkten lassen. Die kommende Gartenlifestyle-Messe Spoga + gafa soll etwa zu einer Ganzjahresplattform mit Events im Netz erweitert werden.

Ausblick

Prognosen zu den Geschäftszahlen im laufenden Jahr wollte die Messe nicht abgeben. Zu unsicher sei die Lage wegen des Kriegs in der Ukraine und dem aktuellen Nachdenken über neue Corona-Beschränkungen im Herbst. Das Glas sei derzeit wieder halb voll, so Böse. „Und es wird sich weiter füllen“, zeigte sich der Messechef optimistisch.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort