Versorger der Region erwarten keine höheren Heizkosten

Ein ungewöhnlich langer und kalter Winter ist vorbei, jetzt steigt die Sorge, dass er besonders hohe Heizkosten nach sich zieht. Doch die Versorger geben vorsichtig Entwarnung.

 Was kostet der Winter? Die Kälte wird sich bei den Heizkosten bemerkbar machen.

Was kostet der Winter? Die Kälte wird sich bei den Heizkosten bemerkbar machen.

Foto: dpa

Bonn. Ein ungewöhnlich langer und kalter Winter ist vorbei, jetzt steigt die Sorge, dass er besonders hohe Heizkosten nach sich zieht. Doch die Versorger in der Region geben vorsichtig Entwarnung.

"Im Januar 2010 hatten wir einen um fünf Prozent höheren Gasverbrauch als im Januar 2009", berichtet Veronika John von den Stadtwerken Bonn (SWB). "Im Februar sind es zehn Prozent, und der März hat sich ähnlich wie der Februar entwickelt." Das werde sich natürlich in höheren Heizkosten bemerkbar machen.

Bei den SWB kommen die aber nur über den Verbrauch zustande: "Wir hatten drei Preissenkungen im letzten Jahr und seit Juli ist der Gaspreis stabil geblieben", so John. Man liege auf dem "historischen Tiefstand" von 2005 und rechne nicht mit großen Kostenunterschieden im Vergleich zum Winter 2008/09.

Auch bei den Stadtwerken Troisdorf will man den Teufel nicht an die Wand malen. "Die Kosten liegen in der Tendenz höher", sagt Pressesprecher Stefan Hülsdünker. Aber auch die Troisdorfer hatten 2009 die Preise dreimal gesenkt. "Im Januar mussten wir sie leicht erhöhen. Für dieses Jahr erwarten wir stabile Preise."

Die Mehrkosten für den Winter seien "erschreckend gering", meint Wolfgang Schlösser von der Marketingabteilung der Regionalgas Euskirchen, die auch den Rhein-Sieg-Kreis versorgt. "Nur der Januar fiel aus der Rolle." Er schätzt, dass auf einen Durchschnittshaushalt 20 bis 30 Euro mehr zukommen, verglichen mit dem Winter davor.

Der Verbrauch nivelliere sich langfristig übers Jahr, schätzt er. Die Heizkosten seien noch nicht Thema der Beratungsgespräche, sagt Yvonne Schürmann von der Beratungsstelle Bonn der Verbraucherzentrale NRW. "Dafür ist es noch zu früh."

Die Nebenkostenabrechnungen für diesen Winter kommen erst Ende diesen oder im Laufe des nächsten Jahres. So mancher, der versuchte, durch Drosselung der Heizung Geld zu sparen, steht jetzt aber vor einem anderen Problem:

"Bei uns rufen vermehrt Mieter wegen Schimmelbildung an, weil sie nicht richtig geheizt haben", teilt Bernhard von Grünberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Mieterbundes Bonn/Rhein-Sieg/Ahr, mit. Die Mehrkosten könnten vor allem ältere Menschen treffen, so von Grünberg.

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