Viele ältere Menschen finden in Bonn einen Job

Zahl der Arbeitslosen in der Region sinkt auf niedrigsten Stand seit sechs Jahren - Quote bei 6,7 Prozent

Viele ältere Menschen finden in Bonn einen Job
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Bonn. Die Zahl der Arbeitslosen im Wirtschaftsraum Bonn/Rhein-Sieg sank im Mai auf den niedrigsten Stand seit sechs Jahren. Mit 29 426 Menschen waren gut neun Prozent oder 3 014 Menschen weniger ohne Beschäftigung als im Mai des vergangenen Jahres.

Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, verringerte sich auf 6,7 Prozent gegenüber 6,8 Prozent im April. Vor einem Jahr lag die Quote noch bei 7,3 Prozent. "Die Erklärungen für die sinkende Arbeitslosigkeit bleiben gleich, die positive Konjunkturentwicklung führt zu mehr Einstellungen und die Reformen am Arbeitsmarkt wirken", sagte gestern Marita Schmickler-Herriger, Leiterin der Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg.

Selbst vermeintlich schwer zu integrierende Personengruppen wie Ältere und Schwerbehinderte fanden leichter in den Arbeitsmarkt als noch vor einem Jahr. Mit einem Rückgang der Arbeitslosigkeit der Älteren ab 50 Jahren um 689 auf 6 836 war die Dynamik gleich stark wie beim generellen Abbau der Arbeitslosigkeit. Schmickler-Herriger: "Unternehmen wissen zunehmend die Souveränität, Erfahrung und das Hintergrundwissen älterer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schätzen."

Die Nachfrage nach Arbeitskräften hat sich im Vergleich zum Vorjahr leicht abgeschwächt, bewegt sich aber immer noch auf einem hohen Niveau. Im Laufe Mai gingen 1 573 Stellenangebote der Arbeitgeber ein, 88 mehr als im Mai 2007. In den ersten fünf Monaten des Jahres registrierten die Statistiker der Agentur für Arbeit 6 887 Stellenmeldungen, 193 oder knapp drei Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Im Laufe des Mai meldeten sich 4 844 Personen neu oder erneut arbeitslos. Dies waren 647 mehr als vor einem Jahr im Mai. Die Zahl der neuen Arbeitslosen, die sich im Mai im Anschluss an eine Erwerbstätigkeit in den Geschäftsstellen der Agentur für Arbeit sowie der beiden Arbeitsgemeinschaften meldeten, betrug 750.

Demgegenüber meldeten sich im Mai 5 321 Männer und Frauen aus der Arbeitslosigkeit ab, darunter 2 077 in eine Beschäftigung. Das waren gut fünf Prozent weniger Abgänge in Arbeit als im Laufe des Mai 2007.

Auch in Nordrhein-Westfalen nimmt die Arbeitslosigkeit trotz konjunktureller Negativfaktoren wie der internationalen Finanzmarktkrise, dem hohen Ölpreis und dem starken Euro weiter ab. Ende Mai waren landesweit rund 767 000 Arbeitslose gemeldet, teilte die Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit gestern mit.

Das sind rund 15 400 weniger als im April 2008 und gut 100 000 weniger als im Mai 2007. Die Arbeitslosenquote sank im Mai im Vergleich zum Vormonat April um 0,1 Punkte auf 8,6 Prozent.

"Die Aufwärtsentwicklung ist stabil und wird auch in den kommenden Monaten anhalten", sagte die Chefin der Regionaldirektion, Christiane Schönefeld, in einer Mitteilung. Im Jahresdurchschnitt 2007 waren landesweit 855 460 Frauen und Männer auf Jobsuche.

In Rheinland-Pfalz ist die Zahl der Arbeitslosen im Mai auf den tiefsten Mai-Stand seit 15 Jahren gefallen.

Insgesamt sank die Zahl in den vergangenen vier Wochen im Vergleich zum April um rund 5 000 oder 4,2 Prozent auf 114 500. Die Arbeitslosenquote sank von 5,8 Prozent im April auf 5,5 Prozent im Mai. Vor einem Jahr hatte sie noch bei 6,5 Prozent gelegen.

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