Viele wollen Weihnachtsbaum aus der Region

BONN · Langsam geht sie los, die Suche nach dem schönsten Weihnachtsbaum. Verbraucher kaufen immer öfter direkt beim Bauern oder schlagen ihre Tanne selbst.

Ein Weihnachtsbaum sollte schöngewachsen und ganz grün sein, gut duften und nicht piksen. Ein weiterer Aspekt ist der Weg, den die Tanne zurückgelegt haben sollte. "Der Trend in diesem Jahr geht zum Direktkauf oder zum Selbstschlagen auf dem Weihnachtsbaumhof", teilt die Kreisbauernschaft Bonn-Rhein-Sieg mit. Im Forstbetriebsbezirk Hardt in Niederholtorf kann man solche naturbelassenen Weihnachtsbäume kaufen. "Wir holen die Tannen ganz frisch", sagt Förster Bernd Sommerhäuser.

Der Vorteil ist: Die Bäume kommen aus der Region, sie werden maximal eine Woche vor Verkauf geschlagen und ins Forstamt gebracht. Außerdem gibt es private Christbaumzüchter, die auch das Selbstschlagen anbieten. "Der Kauf wird immer mehr zum Erlebnis", sagt Theo Brauweiler, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Bonn-Rhein-Sieg. Laut dem Rheinischen Landwirtschaftsverband sind die Preise für die Weihnachtsbäume in der Region weitgehend stabil, da das Angebot gleichbleibend sei.

Zudem seien sie ökologisch und ökonomisch vorteilhafter im Vergleich zu Bäumen aus entfernten Regionen und anderen Ländern. "Nordrhein-Westfalen ist eines der Hauptanbaugebiete in Deutschland", erklärt Brauweiler. Jeder dritte der schätzungsweise 25 Millionen deutschen Bäume komme aus Nordrhein-Westfalen. In diesem Jahr werden im Rheinland auf 293 Hektar Weihnachtsbäume außerhalb des Waldes angebaut, insbesondere die Nordmanntanne und die Blaufichte.

Die beliebteste Baumsorte ist die Nordmanntanne. "Dies ist der Weihnachtsbaum, der am meisten verkauft wird", sagt Sommerhäuser. Beide Tannenarten werden im Forstbetriebsbezirk Hardt für 15 Euro pro Meter angeboten. Kriterien zur Auswahl der Tannen sind: Farbe, gleichmäßig gewachsene Form und Größe. "Die meisten Tannen haben eine Höhe von zwei Metern." Auch Bäume zwischen 1,50 und 2,50 Meter finde man im Forstbetriebsbezirk Hardt. "Wir haben einen speziellen Netzapparat. Dort werden die Bäume durchgezogen und eignen sich somit zum Transport", sagt der Förster. Bei der Haltbarkeit unterscheiden sich die Bäume je nach Sorte. Der Vorteil an der Nordmanntanne ist laut Brauweiler, dass die Nadeln länger am Baum bleiben, selbst wenn dieser trocken ist.

Ist der Baum seit einer Woche geschlagen, hält sich eine Fichte anschließend noch etwa zehn Tage, eine Nordmanntanne drei bis vier Wochen und eine Kiefer beziehungsweise Nobilistanne bis zu zwei Monate, erklärt Claudia Höfert von Tannenparadies in Berlin. Höfert rät, beim Kauf die Rinde am Stamm zu belassen, da nur durch die Schichten von Holz und Kruste Wasser aufgenommen wird. Wenn die Nadeln kraus und trocken aussehen, ist der Baum nicht mehr frisch. Glänzende Nadeln und der typische Baumgeruch zeichnen einen frischen Baum aus.

"Der Zeitpunkt für den Kauf des Christbaums sollte kurz vor dem Fest sein, wichtig dabei ist entweder den Baum selbst zu schlagen oder ihn frisch vom Förster zu kaufen", sagt Sommerhäuser. Wichtig sei, den Baum nach dem Kauf vom Netz zu befreien, ansonsten tun sich die Äste schwer, in die Ursprungsform zu kommen.

Kurz vor dem Fest sollte die Tanne ins Haus gebracht werden, dadurch bleibe sie länger frisch. "Wenn man Kerzen verwendet, sollte auf die Dichte der Nadeln geachtet werden. Dabei ist es nicht entscheidend, welche man wählt", sagt Sommerhäuser.

Und wohin mit dem Baum, wenn das Fest vorbei ist? Das Amt für Städtereinigung und Abfallwirtschaft der Stadt Bonn bietet einen kostenlosen Service an. Die Bäume werden Anfang bis Mitte Januar in den jeweiligen Bezirken abgeholt. Genaue Angaben zu den einzelnen Abfuhrtagen stehen im Abfallplaner 2012. Die Bäume sollten dann gut sichtbar am Straßenrand platziert werden und sorgfältig abgeschmückt sein.

Wer die Termine verpasst, kann die Tanne auch als Kompost entsorgen. Außerdem bietet die Stadt Bonn in beiden städtischen Sammelstellen in Bonn und Bad Godesberg eine kostenlose Annahme von Christbäumen. "Auf keinen Fall den Baum zurück in den Wald bringen", rät Sommerhäuser. [kein Linktext vorhanden]

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