Fusionierte Genossenschaftsbank bekommt mehr Einlagen von Kunden VR-Bank Bonn/Rhein-Sieg wächst

Siegburg · Die VR-Bank Bonn/Rhein-Sieg ist mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr zufrieden. Die fusionierte Genossenschaftsbank ist gewachsen und bekommt mehr Einlagen von Kunden.

 Die VR-Bank Bonn/Rhein-Sieg und die Volksbank Köln-Bonn kooperieren bei zwei Geldautomaten.

Die VR-Bank Bonn/Rhein-Sieg und die Volksbank Köln-Bonn kooperieren bei zwei Geldautomaten.

Foto: VR Bank Bonn Rhein-Sieg

Die VR-Bank Bonn/Rhein-Sieg bezeichnet das abgelaufene Geschäftsjahr als erfolgreich. „Der Blick in die Bankenlandschaft verdeutlicht, dass wir uns sehr gut geschlagen haben“, erläuterte Holger Hürten, Vorstandsvorsitzender der Genossenschaftsbank. „Wir reichen die Einlagengelder unserer Kunden in Form von Krediten in die Region weiter und sind daher nicht im großen Stil darauf angewiesen, Eigenanlagen in Wertpapieren zu tätigen“, erläutert er. Genau das habe im vergangenen Jahr bei vielen Banken zu massiven Herausforderungen aufgrund von hohen Abschreibungen geführt. „Wir haben das vergleichsweise gut gemeistert“, so Hürten.

2022 sei definitiv kein einfaches gewesen. Bedingt durch eine große wirtschaftliche Dynamik habe sich die VR-Bank Bonn/Rhein-Sieg mit den erheblichen Auswirkungen von Klima- und Energiekrise sowie den geopolitischen Konflikten auf das Bankgeschäft beschäftigen müssen. Während sich die Einflussfaktoren aus der Coronapandemie langsam reduzierten, hätten Energiekrise, rasant steigende Inflationsraten und erhebliche Sprünge im Zinsniveau in Folge des Ukraine-Krieges das Tagesgeschäft dominiert.

Konstanter Gewinn

Die Bilanzsumme der VR-Bank erhöhte sich von 4,321 Milliarden Euro auf 4,544 Milliarden Euro. Das Firmenkundengeschäft habe sich gesteigert, sodass die Kundenforderungen um 6,1 Prozent von 3,230 Milliarden Euro auf 3,429 Milliarden Euro anstiegen. Die Kundeneinlagen erhöhten sich von 3,562 Milliarden Euro auf 3,650 Milliarden Euro. „Wir erwarten einen im Vergleich zum Vorjahr konstanten Jahresüberschuss in Höhe von circa 8,7 Millionen Euro“, sagte Hürten. Bei allen Zahlen handelt es sich noch um vorläufige Werte.

Die Baufinanzierungszinsen hätten so stark angezogen, dass viele Bauwillige vor ernsthaften Herausforderungen stünden. Das habe sich auch negativ auf das Baufinanzierungsgeschäft ausgewirkt. Hinzu kämen Störungen von Lieferketten und steigende Materialkosten. Der Traum von den eigenen vier Wänden sei für viele Menschen derzeit nicht mehr ohne Weiteres zu realisieren.

Reibungslose Fusion

„Die Fusion unserer beiden Häuser VR-Bank Rhein-Sieg und VR-Bank Bonn ist im vergangenen Jahr problemlos gemeistert worden“, sagte Rainer Jenniches, ebenfalls Vorstandsvorsitzender der Bank. Im Herbst sei der Zusammenschluss mit der Rosbacher Raiffeisenbank zum Jahresbeginn 2023 beschlossen worden. Die Rosbacher Raiffeisenbank hat einen Standort im Windecker Ländchen.

Ende September hatten die VR-Bank Bonn/Rhein-Sieg und die Volksbank Köln-Bonn bekannt gegeben, dass sie jeweils einen Geldautomaten-Standort in Bonn schließen und deshalb kooperieren. Betroffen sind die Auszahlungsstellen in der Brunnenallee in Bad Godesberg (VR-Bank) und Am Schickshof in Duisdorf (Volksbank). Als Gründe nannten die Unternehmen den Rückgang von Bargeld als Zahlungsmittel sowie die Gefahr von Geldautomatensprengungen. Kunden sollen sich Geldscheine in der wenige Hundert Meter entfernt liegenden Filiale der jeweils anderen Genossenschaftsbank holen.

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