Autohändler VW-Fleischhauer-Franz baut in Köln aus

KÖLN · Der Autohändler investiert 20 Millionen Euro in der Kölner City. Insgesamt arbeiten für Fleischhauer-Franz an zwölf Standorten in Köln, Bonn, Aachen, Mönchengladbach, Euskirchen und Bad Kreuznach 1000 Mitarbeiter.

 Im neuen Golf: Fleischhauer-Franz-Geschäftsführer Otto Steins (links) und Mathias Petter.

Im neuen Golf: Fleischhauer-Franz-Geschäftsführer Otto Steins (links) und Mathias Petter.

Foto: Julian Stech

Die Kölner Unternehmensgruppe Fleischhauer-Franz, nach eigenen Angaben einer der größten selbstständigen Volkswagen-Autohändler in Deutschland, baut ihren Stammsitz Köln aus. Mit Investitionen von insgesamt 20 Millionen Euro in neue Verkaufsräume und Werkstätten für die Marken VW, Audi, Porsche, Skoda und Seat will das Unternehmen die Grundlage für weiteres Wachstum legen.

"Wir erwarten in diesem Jahr ein Umsatzplus von zehn Millionen auf rund 460 Millionen Euro", sagte gestern Mathias Petter, Sprecher der Geschäftsführung der Unternehmensgruppe, anlässlich der Fertigstellung des VW-Zentrums in Köln. 6,5 Millionen Euro betrugen die Kosten für den Bau und die Innenausstattung, 82 Mitarbeiter sollen dort künftig jährlich 2000 Neu- und Gebrauchtwagen verkaufen. Die Arbeiten an den Hallen für Audi und Porsche sollen bis übernächstes Jahr abgeschlossen sein.

Insgesamt arbeiten für Fleischhauer-Franz an zwölf Standorten in Köln, Bonn, Aachen, Mönchengladbach, Euskirchen und Bad Kreuznach 1000 Mitarbeiter. Das Familienunternehmen war 1924 in Köln gegründet worden, drei Jahre später kam eine Filiale in Bonn dazu. 1932 schloss Unternehmensgründer Jacob Fleischhauer einen Vertrag mit der damaligen Auto Union und startete den Verkauf der Marken Audi, DKW und Horch in der Region.

Nach dem Krieg führte Walter Franz die Firma als Händler von Volkswagen und Porsche weiter. Seine beiden Kinder erbten 1984 das Unternehmen, heute gehört es dem Sohn und den Kindern der Tochter von Walter Franz. Erst vor wenigen Jahren hat Fleischhauer-Franz das VW- und Audizentrum in Bonn modernisiert sowie ein Porschezentrum neu gebaut.

Von den Absatzschwierigkeiten auf dem deutschen Automarkt spüren die Kölner nach eigenen Angaben bisher nur wenig. "Der deutsche Markt ist immer noch der stabilste in Europa", sagt Petter. Als Partner des Volkswagen-Konzerns sei man in der Lage, vom Kleinstwagen bis zum Gelände-SUV, von der praktischen Familienkutsche bis zum Porsche "alle Wünsche bedienen zu können". Auch von einer generellen Rabattschlacht auf dem Automarkt könne keine Rede sein.

"Wenn man einzelne Aktionsangebote kombiniert und zusammenrechnet, kommt man auf einen hohen Nachlass; aber das sind Einzelfälle, die zum Beispiel nur für Fahranfänger gelten", erläutert Petters Mitgeschäftsführer Otto Steins. Etwas profitieren die Kölner nach eigenen Angaben auch von der Schwäche anderer Marken.

Ganz folgenlos wird die Konjunkturabschwächung nach Einschätzung von Petter und Steins aber nicht bleiben. Die beiden rechnen damit, im nächsten Jahr etwa 1000 Autos weniger zu verkaufen. Das sei verschmerzbar bei jeweils 11 000 Neu- und Gebrauchtwagen, die Fleischhauer-Franz in diesem Jahr in der Region absetzt.

Ohnehin kommt der größte Teil des Gewinns aus den Werkstätten. 150.000 Autos durchlaufen pro Jahr für Inspektionen, Reifenwechsel oder Reparaturen die Beriebe bei Fleischhauer-Franz. Insgesamt liege die Umsatzrendite mit zwei Prozent auf einem Niveau, "das es uns erlaubt, die nötigen Investitionen zu stemmen", sagt Petter.

Der weitere Ausbau und die Modernisierung bestehender Standorte hätten im Moment Vorrang vor einer Expansion. "Aber wir schauen uns natürlich jede Möglichkeit an, die sich ergibt."

Stolz sind die Autohändler auf die Ausbildung in ihren Betrieben. Mit 145 Auszubildenden unter den 1000 Mitarbeitern halte Fleischhauer-Franz die Quote bewusst besonders hoch.

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