Präsident der Deutschen Bundesbank in Bonn Weidmann: Die Weichen sind noch nicht gestellt

Bonn · Der Präsident der Deutschen Bundesbank Jens Weidmann war am Donnerstagabend im Internationalen Club la Redoute in Bonn zu Gast. Dort sprach er über die Voraussetzungen für eine dauerhafte Stabilität im Euroraum.

 Jens Weidmann sprach am Donnerstagabend in Bonn.

Jens Weidmann sprach am Donnerstagabend in Bonn.

Foto: dpa

Die europäische Währungsunion gleicht vom Aufbau her dem Guggenheim Museum in Bilbao: ungleichmäßig und asymmetrisch. Mit diesem Vergleich machte der Präsident der Deutschen Bundesbank Jens Weidmann am Donnerstagabend bei einem Vortrag in Bonn deutlich, wie unterschiedlich die einzelnen Staaten sind. Im Internationalen Club la Redoute sprach er über die Weichen, die gestellt werden müssen, wenn Stabilität im Euroraum dauerhaft gewährleistet werden sollen.

Die Voraussetzungen seien in vielen Ländern einfach noch zu unterschiedlich: Unter anderem sei es immer noch so, dass es in der EU kein einheitliches Insolvenzrecht gebe. Weidmann plädiert dafür, dass Kontrolle und Haftung auf einer Ebene vereint werden.

Was passiere, wenn das nicht der Fall sei, verdeutliche die Finanzkrise: Viele EU-Staaten geben zu viel aus im Wissen, gerettet zu werden. Der Volkswirt, der in Bonn studiert hat, fordert entweder entsprechende Reformen oder die Eigenverantwortung der Staaten müsse wieder gestärkt werden. Daher spricht sich Weidmann schon länger gegen eine vorschnelle europäische Einlagensicherung aus. Das Beharren auf nationaler Autonomie passe nicht zu der Forderung nach einer größeren Einheit.

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