Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt Weniger Menschen ohne Job in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis

Bonn · Trotz des Lockdowns ist die Arbeitslosenzahl im März bundesweit, in Nordrhein-Westfalen und in Bonn/Rhein-Sieg gegenüber dem Vormonat gesunken. Die Arbeitslosigkeit in der Region fällt im Vergleich zum Februar leicht von 33.574 auf 33.030 Personen. Die Arbeitslosenquote liegt jetzt bei 6,6 Prozent.

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Foto: dpa/Jens Büttner

Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Arbeitslosigkeit um 21,6 Prozent angestiegen. Im März des Vorjahres lag die Arbeitslosenquote lediglich bei 5,5 Prozent. Besonders hoch ist der Anstieg in der Stadt Bonn: Lag die Arbeitslosenquote vor einem Jahr noch bei 6,5 Prozent, so ist sie jetzt bei acht Prozent angekommen.

Die Auswirkungen der Pandemie zeigen sich weiter bei der Arbeitskräftenachfrage, sagt Stefan Krause, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg. Zwar sei, wie für das Frühjahr zu erwarten war, die Zahl der neu gemeldeten Stellen angestiegen, aber nur leicht.

Einen Anstieg gab es bei den Langzeitarbeitslosen in der Grundsicherung. Wenn Menschen, die bereits seit Beginn der Pandemie arbeitslos sind, vom Arbeitslosengeld in die Grundsicherung rutschen, werden sie als Langzeitarbeitslose gezählt. Hier müsse mit Qualifizierung entgegengewirkt werden, so Krause. Denn am Arbeitsmarkt zeige sich, dass Menschen mit Qualifikation überall gebraucht werden.

Weniger Kurzarbeit

Kurzarbeit haben in der Region im Februar 453 neue Unternehmen der Region Bonn/Rhein-Sieg beantragt, davon waren 5670 Personen betroffen. Im Januar gab es 1159 Neuanzeigen für 8391 Personen. Für März 2021 erfasst die Statistik erst vorläufige Zahlen. Demzufolge zeigten im März insgesamt 192 Unternehmen Kurzarbeit an. Das sind über die Hälfte weniger als noch im Februar 2021. In den Anzeigen wurden für März voraussichtlich 1363 Personen genannt. Wie viele Arbeitnehmer im März tatsächlich kurzarbeiten, wird sich erst nach mehreren Monaten zeigen.

In Nordrhein-Westfalen ist im März dank der für die Jahreszeit typischen Frühjahrsbelebung die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen um 1,8 Prozent auf rund 756.500 zurückgegangen, berichtete der Chef der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit, Torsten Withake. Die Arbeitslosenquote im bevölkerungsreichsten Bundesland sank gegenüber Februar von 7,9 auf 7,7 Prozent.

„Trotz der Sorgen, die uns allen die Coronavirus-Pandemie nach wie vor bereitet, hat sich der März am Arbeitsmarkt in NRW positiv entwickelt“, betonte Withake. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit im März sei sogar deutlich stärker ausgefallen als im langjährigen Durchschnitt. Am meisten profitierten Menschen unter 25 Jahren.

Wenige freie Stellen

Die Zahl der Arbeitslosen liegt aber um fast 110.000 Personen über dem Vorkrisenniveau. Für viele Menschen werde es nicht einfach, schnell wieder in den Job zurückzukehren, denn das Angebot an freien Arbeitsstellen liege weiter auf niedrigem Niveau, sagte Withake.

Die Bundesagentur registrierte im März 2,827 Millionen Arbeitslose. Das waren 77.000 weniger als im Februar. Dies entspreche der üblichen Frühjahrsbelebung mit zunehmender Beschäftigung in den Außenberufen, sagte Agentur-Chef Detlev Scheele. Die Arbeitslosenquote lag bei 6,2 Prozent. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen hat die Grenze von einer Million deutlich überschritten.

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