Wirtschaftliche Entwicklung ist für Trendwende zu schwach

2 084 Männer und Frauen im Siebengebirge und 2 119 im nördlichen Kreis Neuwied sind arbeitslos

Siebengebirge/Kreis Neuwied."Wir erleben in diesem Jahr einen besseren Herbst als im Vorjahr", meint Peter-Klaus Kobe, Geschäftsstellenleiter der Agentur für Arbeit in Königswinter zu den neuen Arbeitsmarktzahlen.

Die Zahl der Arbeitslosen in den Städten Königswinter und Bad Honnef ist im Oktober gegenüber September um 66 Personen auf 2 084 zurückgegangen. Vor einem Jahr waren im Oktober 71 Arbeitnehmer aus den beiden Siebengebirgsstädten mehr arbeitslos. Die Arbeitslosenquote lautet jetzt 6,7 Prozent gegenüber 6,9 Prozent vor einem Jahr.

"Zum dritten Mal in Folge ist die Arbeitslosigkeit seit Juli - damals waren es 2 273 Erwerbslose - zurückgegangen. Die Abmeldungen von Männern und Frauen aus der Arbeitslosigkeit liegen in diesem Jahr deutlich höher als im Jahr 2003", so Kobe.

Dennoch bleibe die Lage am Arbeitsmarkt angespannt. Im Laufe des Oktobers meldeten sich 405 Männer und Frauen neu arbeitslos. Seit Jahresbeginn summierte sich die Zahl damit auf insgesamt 3 785 und lag um 325 über dem Niveau des Vorjahreszeitraumes Januar bis Oktober 2003.

Weiterhin gibt es ein geringes Arbeitsplatzangebot. Lediglich 37 offene Arbeitsplätze, sechs mehr als im September, jedoch zwanzig weniger als im Oktober 2003, meldeten die Arbeitgeber im Laufe des Oktobers.

Das Gesamtangebot der Arbeitgeber aus den Städten Bad Honnef und Königswinter lautete in den ersten zehn Monaten des Jahres 411 und unterschritt so das vergleichbare Ergebnis des Vorjahres um 136.

64 Männer und Frauen in 15 Betrieben mussten in Bad Honnef und Königswinter Ende Oktober kürzer als betriebsüblich arbeiten. Das sind 20 Personen und fünf Betriebe mehr als vor einem Jahr. Für Geschäftsstellenleiter Peter-Klaus Kobe ist dies ein deutlicher Hinweis auf den weiterhin unzulänglichen Auftragseingang in den Unternehmen seines Bezirkes.

Von den 2 084 Arbeitslosen im Siebengebirge sind 150 jünger als 25 Jahre, 19 sind jünger als 20. 553 arbeitslose Männer und Frauen sind älter als 50. 800 Langzeitarbeitslose sind im Siebengebirge gemeldet, 387 Arbeitslose sind Ausländer, 70 Schwerbehinderte sind ohne Arbeit.

Im Kreis Neuwied gab es im Bereich der Geschäftsstelle Linz im vergangenen Monat 2 119 registrierte Arbeitslose, das ist ein Rückgang von 54 Männern und Frauen. Im Jahresvergleich sind es 16 mehr.

Die Quote liegt damit wie im Vorjahr bei 6,7 Prozent. 247 der gemeldeten Arbeitslosen sind jünger als 25, 31 jünger als 20 Jahre. Älter als 50 sind 510, Langzeitarbeitslose gibt es im Geschäftsstellenbereich Linz 710, Schwerbehinderte 78. 263 Ausländer sind offiziell auf Jobsuche.

Damit bleibt die Arbeitsmarktlage auch hier weiter angespannt. Weil konjunkturelle Impulse auf dem Arbeitsmarkt weiterhin fehlen, hat sich die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat nur geringfügig verringert.

"Auch im Oktober blieb die wirtschaftliche Entwicklung zu schwach für eine Trendwende auf dem Arbeitsmarkt", meint Elmar Wagner, stellvertretender Leiter der Agentur für Arbeit Neuwied.

Nachdem die Arbeitslosigkeit Jugendlicher unter 20 Jahren im August seinen Höchststand im Laufe dieses Jahres hatte, nahm sie in den vergangenen zwei Monaten ab. Im Jahresvergleich suchen neun junge Menschen unter 20 weniger einen Job.

346 Männer und Frauen meldeten sich im Berichtsmonat neu arbeitslos, das waren zwei weniger als vor einem Jahr. 102 Stellenangebote hat die Geschäftsstelle Linz im Oktober registriert, das sind sieben mehr als im September, aber neun weniger als vor einem Jahr.

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